Kleine Grundschule Großwudicke ist Demografie-Beispiel des Monats April

	Kleine Grundschule Großwudicke ist Demografie-Beispiel des Monats April„Das Leben im Dorf lassen“ und zugleich qualitativ hochwertige Bildung sichern – das sind die Ansprüche, die an Kleine Grundschulen gerichtet werden. Im Zuge der Geburtenrückgänge der Nachwendezeit ist in der Anpassungsphase des Grundschulsystems zwischen den Jahren 96/97 und 03/04 eine Vielzahl kleiner Grundschulen in Brandenburg entstanden. Ein wegweisendes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, die sich durch einen solchen Umwandlungsvorgang bietenden Chancen zu ergreifen, ist die Kleine Grundschule Großwudicke. In der seit 1998 genehmigten Einrichtung lernen die Kinder in jahrgangsübergreifenden Gruppen gemeinsam. Die Lehrer haben in Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen aus der Region ein Konzept entwickelt, das eine individuelle und differenzierte Förderung der Jungen und Mädchen ermöglicht. Auch behinderte Kinder konnten erfolgreich in die Schule integriert werden. 	Kleine Grundschule Großwudicke ist Demografie-Beispiel des Monats AprilDie Besonderheit des Lernkonzepts der Großwudicker Schule ist die durchgängige Planung der schulischen Bildungsarbeit in allen Jahrgängen auf der Grundlage von vielfältigen Lernwerkstätten. Diese ermöglichen den Kindern ein Lernen mit allen Sinnen, an verschiedenen Lernorten und unter Einbeziehung einer Vielzahl von Kooperationspartnern. So wird im Rahmen der Werkstatt „Achtung Straßenverkehr“ mit der Freiwilligen Feuerwehr, der Polizei, dem ASB und dem Bundesgrenzschutz zusammengearbeitet. Zu anderen Themenbereichen bestehen u.a. Kooperationen mit einer Bibliothek, einer Gärtnerei, der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, Bauerhöfen, der Verbraucherzentrale, aber auch Eltern und Großeltern werden einbezogen. 	Kleine Grundschule Großwudicke ist Demografie-Beispiel des Monats AprilHervorzuheben ist das fächerverbindende Konzept zum Unterrichtsprojekt „Lehrmeister Pferd“. Die Behandlung dieses Themas im Jahrgang 1/2 erfolgt durch eine Werkstatt „Unser Haustier – Pferd“ mit dem Höhepunkt einer Klassenfahrt in ein Ponyschloss. In Jahrgangsstufe 3/4 folgt ein einjähriger Kurs „Lehrmeister Pferd“ mit wöchentlichem, praktischen Unterricht, einem Ausflug nach Neustadt/Dosse und dem Ablegen des „Basispass Reiten“ auf einem Reiterhof. Die Jahrgänge 5/6 sind dann mit der Planung und Umsetzung eines „Reitevents“ befasst. So gelingt es der Grundschule in Großwudicke, den Schülern Kenntnisse und Fähigkeiten durch lebensnahe Handlungszusammenhänge zu vermitteln und sie insbesondere aufgrund des jahrgangsübergreifenden Zusammenarbeitens bei der Herausbildung sozialer Kompetenzen zu unterstützen. Der Erfolg kann abgelesen werden in einer erwiesenermaßen hohen Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler, der Eltern und der Lehrkräfte mit „ihrer“ Schule. Die besondere Arbeitszufriedenheit der Lehrer führt gemeinsam mit der Organisation des Schulbetriebs in Form von Lehrerteams, die jeweils einen Doppeljahrgang betreuen und sich insofern auch unproblematisch vertreten können, zu einem äußerst geringen Unterrichtsausfall. Das Schulgebäude beherbergt zugleich die kombinierte Einrichtung „Waldgeister“ (Krippe, Kindergarten, Hort) und den im Aufbau befindlichen Freizeittreff und erlaubt dadurch eine enge Zusammenarbeit. So wird der Übergang von Kita in die Schule wesentlich erleichtert. Durch die Integration des Freizeittreffs kann eine Betreuung der Schüler bis 18 Uhr abgesichert werden. Gemeinsame Projekte zur Gewaltprävention und Konfliktbewältigung sind möglich. 	Kleine Grundschule Großwudicke ist Demografie-Beispiel des Monats AprilEin Vorteil Kleiner Grundschulen ist, dass sie eine stärkere Einbindung und Identifikation der Schüler mit der „Heimatregion“ ermöglichen. Dies wird in Großwudicke durch die Teilnahme von Kindern an regionalen Veranstaltungen und die Kooperation mit ortsansässigen Vereinen und Institutionen – sowohl im regulären Schulbetrieb als auch im Freizeitbereich – gefördert. Die Kinder werden so für ein aktives Leben im ländlichen Raum interessiert. Aber auch für die Dorfbewohner ergibt sich der Vorteil, die Räumlichkeiten der Schule einschl. Turnhalle weiterhin nutzen zu können. Der fachliche Austausch der Schule wird sichergestellt durch die Mitarbeit in mehreren Netzwerken, so auch dem „Netzwerk Kleine Grundschulen“, dessen Leitung die „Großwudicker“ übernommen haben. Neben der Qualitätsentwicklung kleiner Grundschulen verfolgt dieser Zusammenschluss das Ziel, den Kleinen Grundschulen eine Vorreiterrolle bei der Reform der Grundschulen in Brandenburg zuzubilligen. Ansprechpartner für das Projekt ist: Frau Anke Engeleiter, E-Mail