DemografieForum Brandenburg - Newsletter 10/2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat im September erstmalig ein beispielgebendes Demografieprojekt geehrt. Und seit dem Sommer gibt es das „Brandenburg-Stipendium“. Dies und weitere beispielgebende Demografieprojekte werden nachfolgend vorgestellt.

Das Redaktionsteam „Demografischer Wandel“ der Potsdamer Staatskanzlei

Ministerpräsident Dietmar Woidke zeichnet Berufsorientierungsprogramm der HWK Potsdam aus

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hat am 18. September 2013 das Berufsorientierungsprogramm der Handwerkskammer (HwK) Potsdam als Demografie-Beispiel des Monats September geehrt. Bei der Auszeichnung während einer Fachtagung der HwK Potsdam im Zentrum für Gewerbeförderung Götz lobte Woidke die Initiative als nachahmenswert. Woidke wörtlich: „Die Handwerksunternehmen haben längst erkannt, dass sie bei der Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Verantwortung stehen. Die Kooperation mit Schulen der Region macht das Werben um Nachwuchs noch effektiver.“
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„48-Stunden-Aktion“ – Brandenburg erleben

Seit 2007 beteiligen sich brandenburgische Regionen an der „48-Stunden-Aktion“ des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) und laden Besucherinnen und Besucher an jeweils einem Wochenende ein, ihre Region näher kennenzulernen. Am 15. August 2013 wurde das erfolgreiche Kooperationsvorhaben durch den Chef der Staatskanzlei Staatssekretär Albrecht Gerber als Demografie-Projekt des Monats August ausgezeichnet.
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„Die 48-Stunden-Aktion ist für alle Beteiligten ein Gewinn. Sie stärkt in strukturschwachen Regionen den Tourismus. Dadurch werden vor allem in ländlichen Gegenden für viele Menschen die Arbeits- und Lebensgrundlagen gesichert“, so Gerber in der Begründung der Auszeichnung. Die attraktiven Angebote seien nicht nur ein tolles Aushängeschild für die beteiligten Regionen, sondern trügen auch zu einem positiven Landesimage bei. Die VBB-Aktion sei für viele Gäste zugleich Anregung, auch andere Regionen in Brandenburg kennenzulernen und vielleicht sogar ihren Lebensmittelpunkt ins „Brandenburgische“ zu verlegen.
Die aus dem EU-geförderten Demografieprojekt „Hinterland“ der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming entstandene Initiative will den Regionen die Möglichkeit geben, ihre Stärken und Besonderheiten zu präsentieren, um unter Beweis zu stellen, dass auch der ländlich geprägte Raum mit interessanten Angeboten und Perspektiven aufwarten kann. Seit Beginn der Aktion haben 25.000 Gäste die Möglichkeit genutzt, Land und Leute kennenzulernen. Am jeweiligen Startbahnhof beginnend fahren von Gästeführern begleitete Busse in regelmäßigen Abständen eine festgelegte Route ab, so dass die Teilnehmer der 48-Stunden-Aktion nach eigener Wahl entscheiden können, welche der zahlreiche Angebote sie nutzen wollen. Zu den Programmpunkten gehören zum Beispiel Stadtführungen, Dorf-, Garten- und Feuerwehrfeste, Dampfer- und Kanufahrten, Ausstellungen und Wanderungen ebenso wie Besuche von Werkstätten, Hofläden, Bauernhöfen, Kirchen und vieles andere mehr. Im Rahmen der Auszeichnung wurden mit der Region „Nuthe-Nieplitz“ ein Aktionsneuling sowie die Startregion „Fläming“ näher vorgestellt.
Detaillierte Informationen zu den Teilnehmern und Terminen der 48-Stunden-Aktion

Bitte Termin vormerken: 27. November 2013

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat in seiner Regierungserklärung am 29. August 2013 das große Potenzial der Rückkehrer in das Land Brandenburg beschrieben und dabei festgestellt: „Entscheidend ist: Alle diese Rückkehrer und auch die Neubrandenburger zeigen uns, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Sonst würden sie nicht zu uns kommen. Sorgen wir also gemeinsam dafür, dass sie sich hier so wohlfühlen, um auch hierzubleiben!“

Die Staatskanzlei plant für den Herbst einen Vernetzungsworkshop für alle in Brandenburg aktiven Akteure, die sich dem Thema „Zu- und Rückwanderung“ verschrieben haben. Als Termin ist der 27. November 2013 ab 10 Uhr vorgesehen, stattfinden wird der Workshop in Potsdam in der Landeszentrale für politische Bildung.

Rückblick: Ausgezeichnete Demografie-Projekte Mai, Juni, Juli

Die Demografie-Beispiele der zurückliegenden drei Monate veranschaulichen die Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten und Ideen: das Projekt „Stadt-Land-Fluss-Hauptstadtregion“ der Charité, der in Märkisch-Oderland beheimatete „Oderland-Jugendrat“ sowie der „Garten Steinhöfel“ aus dem Landkreis Oder-Spree zeigen beispielhaft, wie diese Regionen die Herausforderungen des demografischen Wandels anpacken.

  • Demografie-Beispiel Mai:
    Die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum ist eines der wichtigsten Themen im Rahmen der Demografiediskussion. Mit dem Projekt „Stadt-Land-Fluss-Hauptstadtregion“ engagiert sich der Bereich „International Cooperation“ (ChIC) der Charité Berlin dafür, ausländischen Medizinstudierenden durch ein Praktikum in einem der brandenburgischen Lehrkrankenhäuser einerseits gute Ausbildungsbedingungen zu ermöglichen, andererseits Perspektiven für eine Beschäftigung im ländlichen Raum aufzuzeigen. Vor dem Hintergrund der großen Zahl internationaler Austauschstudenten stand die Charité vor dem Problem, diesen nicht immer adäquate Praktikumsplätze bereitstellen zu können, so dass mit der Entsendung in brandenburgische Kliniken ein Ausweg gefunden werden konnte. Nach anfangs großen Vorbehalten unter den Studenten kamen im Studienjahr 2011/12 erstmals 39 Studenten nach Brandenburg. Inzwischen haben sich deren gute Erfahrungen – mehr persönliche Betreuung und ein enger Praxisbezug – herumgesprochen und erreichen auch ihre deutschen Kommilitonen. Im laufenden Jahr absolvieren 46 Studierende ihr Praktikum in Brandenburg. Dabei engagieren sich die Neuruppiner Kliniken mit einem besonders ausgefeilten Konzept, das einerseits eine qualitativ hochwertige Ausbildung der angehenden Mediziner gewährleistet, andererseits durch persönliche Unterstützung und gemeinsame Freizeitangebote für die Region und ein Leben in und um Neuruppin wirbt. Mehr Infos
  • Demografie-Beispiel Juni:
    Die Auszeichnung des „Oderland-Jugendrates“ als Demografie-Beispiel des Monats Juni unterstreicht die große Bedeutung, die der aktiven Beteiligung Jugendlicher bei der Bewältigung der gesellschaftlichen Gestaltungsaufgaben zugemessen wird. Das vom Verein Bildungs- und Begegnungszentrum Schloß Trebnitz ins Leben gerufene deutsch-polnische Jugendgremium wirkt insbesondere bei der Entwicklung innovativer Strategien zur Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum mit und zwar grenzübergreifend! Durch die gemeinsame Arbeit und Diskussionen der Jugendlichen wird zugleich das Zusammenwachsen mit den Nachbarregionen in Polen unterstützt. Das Engagement der Jugendlichen, die als offizielles Gremium im Rahmen des Modellvorhabens der Raumordnung „Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge“ des Bundesministeriums für Bauwesen, Städtebau und Raumordnung mitarbeiten, stärkt zudem die Verbundenheit mit der Heimat. Mehr Infos
  • Demografie-Beispiel Juli:
    Über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden ist der kleine Ort „Steinhöfel“ durch seine mit dem dortigen Schau- und Lehrgarten verbundenen internationalen Kunstprojekte. Durch die mit der Auszeichnung des „Gartens Steinhöfel“ gewürdigte Arbeit des Vereins „LandKunstLeben“ haben sich Kreative aus vielen Ländern mit dem Zusammenspiel von Kultur und Natur sowie den Möglichkeiten und Herausforderungen des Lebens auf dem Land auseinandergesetzt. Erfolgsfaktor für die Vielzahl der in den vergangenen Jahren initiierten Aktionen wie Ausstellungen, Installationen, Performances, Gartenfeste u.a.m. war vor allem die Einbeziehung und Mitnahme der Menschen aus der Region. Diese standen mit ihren Erlebnissen, Wünschen und Visionen im Mittelpunkt der künstlerischen Aktivitäten. Mit der Besinnung auf das kulturelle Erbe wurde zugleich die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und die Identifikation gerade auch junger Menschen mit ihrer Heimat unterstützt. Zugleich haben die beteiligten Künstler und freiwillig Engagierten aus dem In- und Ausland neue Impulse in die Region gegeben und sind nun ihrerseits als Botschafter für Brandenburg unterwegs. Mehr Infos

Gesund älter werden!

In Bewegung bleiben und mobil sein – sind wichtige Voraussetzungen, um im Alter lange gesund zu bleiben und selbstbestimmt zu leben. Mit dem im März 2012 gegründeten Bündnis Gesund Älter werden im Land Brandenburg setzen sich mehr als 30 Partnerinnen und Partner dafür ein, die Bedingungen für ein gesundes Älterwerden zu verbessern. Gerade im ländlichen Raum sind körperliche Gesundheit und Mobilität wichtig, um gesellschaftliche Kontakte zu erhalten, sich selbst zu versorgen oder auch anderen beizustehen. Eine Sammlung guter Praxis soll bestehende Ansätze und Initiativen sichtbar machen und zum Nachahmen anregen. Gute Beispiele werden am 12. Dezember 2013 im Rahmen einer Tagung von der Gesundheitsministerin vorgestellt werden.
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Brandenburg-Stipendium

Kleine und mittlere Unternehmen erhalten durch das Stipendium die Möglichkeit, qualifizierte Nachwuchskräfte schon während des Studiums an sich zu binden.
Mit der Richtlinie „Brandenburg-Stipendium“, die am 1. Juni 2013 in Kraft getreten ist und am 31. März 2015 endet, sollen Nachwuchsfachkräfte mit akademischer Ausbildung für kleine und mittlere Unternehmen gewonnen werden. Gefördert wird die Vergabe von Stipendien für die Erstellung einer Abschlussarbeit mit Bezug auf ein Innovationsprojekt des betreffenden Unternehmens für die Dauer von max. sechs Monaten. Auch Werkstudierende, die bis zu 20 Wochenstunden im Betrieb arbeiten, können für einen Zeitraum von mindestens sechs und höchstens 12 Monaten finanziell unterstützt werden. Mehr Infos

Übrigens: Für kleinere und mittlere Unternehmen besteht eine weitere Möglichkeit, frühzeitig qualifizierte Fachkräfte an sich zu binden und Impulse für betriebliche Innovationen und Wachstum zu geben: Ebenfalls aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds wird im Zeitraum vom 1. Oktober 2012 bis zum 31.03.2015 die Beschäftigung von Hochschulabsolventen als Innovationsassistentinnen/-assistenten unterstützt. Finanziert werden max. 60 % des Arbeitnehmer-Bruttogehaltes. Mehr Infos

Made in Brandenburg – bundesweit erfolgreich!

Unsere besondere Gratulation geht an das allererste Projekt auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“: Das Begegnungszentrum Lunow-Stolzenhagen e.V. hat im bundesweiten Wettbewerb „Neue Nachbarschaften“ für sein grenzübergreifendes Engagement einen der zehn begehrten Förderpreise erhalten.
Erfolgreich war auch das im vergangenen Infobrief vorgestellte Mehrgenerationenprojekt „Alte Försterei Kolpin“ im Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ 2013 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Unter 280 Einsendungen wurde es für einen von neun Preisen ausgewählt. Mittels eines ausgetüftelten Nutzungskonzeptes haben in der ehemals leer stehenden Försterei zwei Demenz-Wohngemeinschaften und ein sozialpädagogisch betreutes Jugendwohnprojekt Einzug gefunden. Ferner wurden eine Ferienwohnung sowie mehrere, z.T. altersgerecht ausgebaute Wohneinheiten eingerichtet.
Für ein überzeugendes touristisches Konzept hat sich die Uckermark gegen starke und erfahrende Konkurrenz wie dem Allgäu, dem Bayerischer Wald, der Insel Juist und dem Schwarzwald durchgesetzt und ist als Sieger aus dem Bundeswettwerb „Nachhaltige Tourismusregion 2012/13“ hervorgegangen. Hervorgehoben wurde die Verbindung von Tourismus und Naturschutz sowie die Sensibilisierung der Menschen für Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit.