Staatskanzlei

Platzeck: "Der EU-Beitritt Polens ist ein historischer Schritt und viel mehr als nur ein formaler Akt"

veröffentlicht am 31.08.2003

„Gerade die deutsch-polnischen Beziehungen nehmen vor dem Hintergrund der Geschichte einen ganz besonderen Rang ein. Und dies wird auch so bleiben, wenn in einem gemeinsamen Europa die Grenze zwischen unseren Ländern ihren trennenden Charakter verliert", betont Ministerpräsident Matthias Platzeck in einer Erklärung anlässlich des Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen am 1. September 1939. Weiter erklärt Platzeck: "Der Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen ist ein ganz besonderer Tag: von deutschem Boden ging ein Krieg aus, der auch dem polnischen Volk unermessliches Leid zufügte. An den politischen und psychologischen Folgen haben wir noch heute zu tragen. Das Jahr 2004 wird auf dem Weg der Verständigung und Versöhnung, auf dem Weg in die Zukunft ein ganz besonderes Jahr sein. Der 1. Mai 2004 wird beiden Völkern und ganz Europa viel mehr bringen als nur den formalen Beitritt Polens zur EU und die Erweiterung der Europäischen Union insgesamt. Mit diesem historischen Schritt wird eine jahrelange Arbeit gekrönt, an der das Land Brandenburg maßgeblichen Anteil hatte: Wir bauen das tragende Fundament eines nachbarschaftlichen Miteinanders unserer Völker mitten in Europa. Dabei sind wir weiterhin gefordert, Vorurteile und Missverständnisse auf beiden Seiten abzubauen. Die Folgen des verbrecherischen deutschen Angriffskrieges sind noch nicht überwunden. In der Folge des Weltkrieges ist eine Grenze zwischen Deutschland und Polen entstanden, die zukünftig eine Binnengrenze des gemeinsamen Europa sein wird. Wir überwinden damit die jahrzehntelange Spaltung des Kontinents. Brandenburg wird dazu weiterhin alles beitragen, was irgend möglich ist.“ Ministerpräsident Platzeck wird am Jahrestag des Kriegsausbruchs in Polen sein, um mit Premierminister Leszek Miller politische Gespräche zu führen und mit Studentinnen und Studenten über die Zukunft in einem gemeinsamen Europa zu diskutieren. Wenige Tage später führt ihn ein erneuter Besuch in das östliche Nachbarland. Das unterstreicht: Mit keinem anderen Land pflegt Brandenburg so enge Beziehungen wie mit Polen. Platzeck zeigt sich überzeugt: „In dem Maße wie Deutschland und Polen zum beiderseitigen Vorteil kooperieren, werden auch gegenseitiges Misstrauen und Vorurteile abnehmen. Der Wiedervereinigung Deutschlands folgt die Wiedervereinigung Europas im Zeichen von Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand.“