Staatskanzlei

Ministerpräsident Matthias Platzeck zum Internationalen Frauentag 2004: Chancengleichheit von Frauen und Männern verstärken

veröffentlicht am 07.03.2004

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hat sich heute anlässlich des Internationalen Frauentags am 08. März bei allen Brandenburgerinnen für ihr Engagement im Beruf, für Familie und in Ehrenämtern bedankt. Zugleich forderte er, die Anstrengungen zum Abbau sozialer Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen zu verstärken. Platzeck: „Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt oft benachteiligt.“ Durch Familie und Beruf seien sie häufig doppelt belastet, da viele Männer Familie und Haushalt als ausschließlichen Frauenjob erachten. „In Deutschland bestehen zwischen Frauen und Männern für gleichartige Beschäftigungen Einkommensunterschiede von teilweise über 25 Prozent“, kritisierte Platzeck. Diesen Zustand könne jedoch nicht die Politik ändern, sondern nur die Tarifparteien. Zugleich seien Frauen häufig in niedrigeren Gehaltsstufen eingruppiert und wesentlich häufiger in Teilzeit beschäftigt als Männer. Der damit verbundene geringere Lohn führe auch zu geringeren Rentenansprüchen. Die Politik könne aber durch aktive Maßnahmen zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit beitragen. Dafür gibt es im Land Brandenburg mehrere Pro-gramme, zum Beispiel den Ideenwettbewerb „Chancengleichheit für Familie und Erwerbs-tätigkeit“. Platzeck: „Dies ist nicht nur eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit, sondern auch der Generationengerechtigkeit. Gerade junge Menschen wollen beides – Beruf und Kinder“. Platzeck zufolge engagiert sich Brandenburg stark, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen oder im Bereich der Selbstständigen zu erhöhen. Hierzu gehören Lot-sendienste für Selbstständige, die speziell gründungswillige Frauen unterstützen. Mentoringprojekte des Landes helfen Frauen auf dem Weg in die Chefetagen und ein INNO-PUNKT-Projekt ist auf „Frauen in IT-Berufen“ zugeschnitten. Mit der erfolgreichen Bundesratsinitiative Brandenburgs zu „Unisex-Versicherungstarifen“ könne es gelingen, dass Frauen bei staatlich geförderten Rentenverträgen künftig Män-nern bei den Beitragszahlungen gleich gestellt werden. Platzeck: „Im Rahmen der staatlichen Förderung von Rentenverträgen müssen Frauen und Männer gleich behandelt werden – ohne Gleichstellung sollte es keine Förderung geben.“ Den Brandenburger Zukunftstag für Mädchen und Jungen – in diesem Jahr am 22. April – wertet Platzeck als hervorragende Möglichkeit, „damit junge Menschen jeweils untypische Berufsbilder kennen lernen“. Auch das sei ein Beitrag zur Gleichberechtigung. Für Mädchen sind dies die noch überwiegend männerdominierten, das heißt gewerblichen Ausbil-dungsberufe, naturwissenschaftlich-technischen beziehungsweise technologischen Studienrichtungen sowie Führungspositionen und für Jungen die frauendominierten Berufe im Sozial- bzw. Gesundheitswesen und sowie Erziehung und Unterricht. Der von den Ministerien für Arbeit und Wirtschaft ausgelobte Wettbewerb „Unternehmerin des Jahres“ stärke, so Platzeck, „nicht nur die jeweils ausgezeichnete Unternehmerin, sondern verändere auch das öffentliche Bewusstsein“. Diese öffentliche Wahrnehmung sei der Schlüssel um die Gleichstellung von Frauen und Männern tatsächlich umzuset-zen. Besonderen Dank spricht Platzeck dem Frauenpolitischen Rat und den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten aus. Sie führen die 14. Brandenburgische Frauenwoche vom 05. bis 14. März durch. Sie ist in ihrer Art und in ihrem Umfang einzigartig in Deutschland. Das Sozial- und Frauenministerium unterstützt die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen mit 30.000 EUR aus Lottomitteln. Alle Aktionen und Termine sind im Internet zu finden unter: www.frauenrat-brandenburg.de