Staatskanzlei

Platzeck bietet Chemieindustrie engen Dialog an

veröffentlicht am 11.06.2004

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat der brandenburgischen Chemieindustrie einen engen partnerschaftlichen Dialog zur Lösung offener Probleme angeboten. Als Beispiele nannte er am Freitag auf der Jahrestagung des Arbeitgeberverbandes Nordostchemie in Rheinsberg die Regelungen zum Wasserentnahmegeld, zu Defiziten in der Infrastruktur, aber auch zum Emissionshandel und zur EU-Chemikalienpolitik. Zwar lägen die Lösungen für letztere Fragen letztlich in Berlin oder Brüssel; Brandenburg werden aber bestrebt sein, über seine Möglichkeiten auch berechtigte Anliegen der chemischen Industrie vorzubringen. Platzeck nannte die Chemieindustrie eine Schwerpunktbranche in Brandenburg. Mit rund 11.000 Beschäftigten in knapp 140 Unternehmen gehöre sie zu den „expandierenden Industriezweigen Brandenburgs“ und sei einer der „Leuchttürme“ des Landes, sagte der Ministerpräsident mit Blick auf Standorte wie Schwarzheide, Guben, Schwedt und Oranienburg. Platzeck erinnerte daran, dass Chemieprodukte „Made in Brandenburg“ außerordentlich erfolgreich im Export sind. „Spitzenreiter 2003 waren pharmazeutische Produkte. Importhit Nummer 1 waren im gleichen Zeitraum Erdgas und Erdöl. Auch das unterstreicht die Bedeutung der Chemie für die brandenburgische Wirtschaft.“ Platzeck würdigte zugleich die Ausbildungsanstrengungen der Branche: „Nach vorliegenden Zahlen bilden 66% der Chemiefirmen in Ostdeutschland aus. Die Ausbildungsquote liegt bei rund 9%, im Bundesdurchschnitt werden nur 6% erreicht. Dieses Engagement der ostdeutschen Chemieunternehmen ist nicht nur vorbildlich, sondern zeugt vor allem von unternehmerischer Weitsicht. Grund genug, Ihnen für Ihren Beitrag zum Abbau der Lehrstellenknappheit zu danken!“ Der Ministerpräsident bekräftigte die Anstrengungen der Landesregierung für gute Rahmenbedingungen zur Schaffung neuer und Sicherung vorhandener Arbeitsplätze. Er nannte die offensive Werbung für den Unternehmensstandort Brandenburg, die Rücknahme hemmender Regulierungen in Gesetzen und Verordnungen und den Abbau überflüssiger Normen und Standards. Auf der anderen Seite müssten jedoch auch die Unternehmen bereit sein, neue Wege zu gehen, um konkurrenzfähig zu bleiben: „So bedarf es für die Entwicklung neuer Produkte und Produktionsverfahren neben einer gesicherten Finanzierung einer intensiven Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Hochschulen. Von dieser Form des Technologietransfers profitieren alle Seiten: Die Unternehmen durch innovative Produktentwicklungen, die wissenschaftlichen Einrichtungen durch den Bezug zur Praxis und nicht zuletzt die Wirtschaft insgesamt. Innovation schafft Impulse, die allen zugute kommen“, so Platzeck.