Staatskanzlei

Platzeck würdigt Tadeusz Mazowiecki

veröffentlicht am 23.08.2009

Anlässlich des 20. Jahrestages der Wahl des ersten nichtkommunistischen Ministerpräsidenten Polens nach dem Zweiten Weltkrieg am 24. August 1989 hat Ministerpräsident Matthias Platzeck das Wirken von Tadeusz Mazowiecki gewürdigt. „Dieses Ereignis war für viele Menschen ein wichtiges Zeichen der Hoffnung auf Demokratie. Neben seinem großen Engagement für den europäischen Einigungsprozess zeichnet sich Mazowiecki auch als ein un-ermüdlicher Streiter für die deutsch-polnische Verständigung aus“, betonte Platzeck am Sonntag in Potsdam. Platzeck erklärte: „Wenn wir uns heute der Wendeereignisse von 1989 und der daraus erwachsenen Entwicklungen erinnern, ist dies untrennbar mit Tadeusz Mazowiecki verbunden. Er setzte sich von Beginn an für die Einigung Deutsch-lands und die Verbesserung des durch die Geschichte schwer belasteten deutsch-polnischen Verhältnisses ein. Ein geeintes Deutschland hielt der bürgerliche Ka-tholik für einen unverzichtbaren Bestandteil eines geeinten Europas. In Kreisau kam es im November 1989 zu einer historischen Versöhnungsszene zwischen ihm und dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. Die von den beiden Regierungs-chefs unterzeichnete „Gemeinsame Erklärung“ – in der beide Seiten ihren Willen zu einer intensiven Zusammenarbeit auf allen Gebieten bekundeten – bedeutete einen Durchbruch in den deutsch-polnischen Beziehungen. Nach der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages im Juni 1990 signierte Mazowiecki schließlich für die polnische Seite am 14. Novem-ber 1990 den `Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Repu-blik Polen über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze`. Bei der Umsetzung des Vertragswerkes sind wir heute ein gutes Stück vorange-kommen. Polen ist ein gleichberechtigter Partner in der Europäischen Union. Die deutsch-polnische Grenze hat ihren trennenden Charakter verloren. In der Oder-partnerschaft wird die zukünftige Entwicklung des Landstrichs beiderseits von Oder und Neiße gemeinsam gestaltet.“