Staatskanzlei

Platzeck bewilligt Lottomittel für „Zug der Erinnerung“ in Guben

veröffentlicht am 28.11.2009

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat 4000 Euro aus Lottomitteln für ein Projekt zur Erinnerung an das Schicksal von Kindern und Jugendlichen bewilligt, die von den Nationalsozialisten in Vernichtungslager verschleppt wurden. Das Geld fließt in die Ausstellung im „Zug der Erinnerung“ vom 2. bis 4. Dezember am Bahnhof in Guben. Aus der Stadt waren vier Kinder deportiert worden. Auf ihr Schicksal geht die Ausstellung besonders ein. Der „Zug der Erinnerung“ - bestehend aus einer historischen Lok und mehreren Waggons - vermittelt die Geschichte der Deportationen anhand von Opfer-Biografien. Platzeck würdigte die emotionale Darstellung. Die Präsentation bringe die Geschichte der Deportationen von Kindern und Jugendlichen gerade jungen Leuten nahe. Von der Ausstellung gehe die Botschaft aus, gegen den Rechtsextremismus deutlich Stellung zu beziehen. Die Ausstellung zeigt Andenken an die Opfer. Darunter sind Fotos und Briefe. Dokumente erläutern den Verlauf der Deportationen. Die Exposition setzt sich ebenfalls mit Tätern auseinander, die für den Transport der todgeweihten Kinder und Jugendlichen in die Vernichtungslager Verantwortung trugen. Computer und eine Handbibliothek laden die Besucher zur Spurensuche ein. Zielort des „Zuges der Erinnerung“ ist die Gedenkstätte in Auschwitz. Die SS, das Reichsverkehrsministerium und die Deutsche Reichsbahn verschleppten über eine Million Kinder und Jugendliche aus ganz Europa auf dem Schienennetz in die Lager. Die Todeszüge hielten auf den Abstellgleisen der Bahnhöfe, Hilfe blieb jedoch aus. Der "Zug der Erinnerung" fährt seit Ende 2007. Auf den Haltebahnhöfen wird zu einem „Bund der Generationen“ aufgerufen. Schüler werden dazu eingeladen, kontinuierlich Kontakt mit KZ-Überlebenden zu halten. Auf seinen bisherigen Fahrten durch Deutschland und Polen legte der Zug schon Halt in Brandenburg/Havel, Cottbus, Potsdam und Rathenow ein. In diesem Jahr wird er noch Eisenhüttenstadt ansteuern, für 2010 soll Station in Frankfurt (Oder) gemacht werden.