Staatskanzlei

Lebenshilfe für Mütter – Kindertafel „Koch mir was“ in Frankfurt (Oder) ist Demografieprojekt des Monats

veröffentlicht am 03.12.2009

Die Kindertafel „Koch mir was“ der Frankfurter Arbeitsloseninitiative im Stadtteil Neuberesinchen wurde heute von der Staatskanzlei als „Best-Practice-Projekt für die Gestaltung des demografischen Wandels“ für den Monat Dezember ausgezeichnet. Die Kindertafel der Oderstadt ist eine Initiative, die soziale Leistung mit Nachhilfestunden für Mütter aus sozial schwierigen Verhältnissen verbindet.

Staatskanzleichef Albrecht Gerber sieht in der Initiative ein lebensnahes und deshalb besonders nachhaltiges Projekt, um Abwärtsspiralen für Kinder aus sozial schwachen Familien zu durchbrechen. „Nach dem Prinzip ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ werden die beteiligten Mütter in die Lage versetzt, ihr Leben besser zu organisieren und im besten Fall auch wieder Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu finden“, begründete Staatssekretär Gerber die Auszeichnung. Nutznießer seien in jedem Fall Kinder.

17 vorwiegend arbeitslose und alleinerziehende Mütter lernen bei der Kindertafel die bessere Organisation des Familienlebens. Durch ihre Mitarbeit bei der Essenbereitstellung und Betreuung der Kinder, der Organisation des Tagesablaufs und von gemeinsamen Festen gibt die Initiative den Müttern Rüstzeug für ihr eigenes Leben an die Hand. Dazu gehören Tipps zur Haushaltsführung sowie die Anleitung und Unterstützung bei der Erziehung und Versorgung der Kinder mit gesundem Essen und vieles andere mehr. Aktuell sind die Vorbereitungen für die Weihnachtsfeier der Kindertafel im Gange. Projektleiterin Evelyn Blaschke: „Auch wenn es unsichtbar ist und aus vielen kleinen Schritten besteht: Es ist das größte Geschenk für die Kinder der Projekt-Mütter, behüteter und besser aufzuwachsen.“

Die Frankfurter Arbeitsloseninitiative beinhaltet auch einen generationsübergreifenden Ansatz. So wird eine Gruppe ehrenamtlicher Senioren in die Arbeit mit den Müttern einbezogen. Alte Rezepte und Haushaltstricks finden dankbare Abnehmerinnen. Das gemeinsam mit dem Job-Center entwickelte und aus deren Mitteln finanzierte Mütter-Projekt wird von einer Pädagogin der Arbeitsloseninitiative betreut.

In der Internetbörse „Marktplatz der Möglichkeiten“, eingerichtet durch die Staatskanzlei, werden seit nunmehr einem Jahr unter www.demografie.brandenburg.de innovative Beispiele zum Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels präsentiert.

Bisherige Marktplatzprojekte:

  • Januar: Begegnungszentrum Lunow (Nutzung einer ehemaligen Schule)
  • Februar: Studium lohnt! (Projekt zur Erhöhung der Studierneigung)
  • März: Haus Karolina (Seniorenwohnprojekt)
  • April: Praktikumsatlas Barnim (Infoportal zu Praktika und Ausbildungsplätzen)
  • Mai: Fremde werden Freunde (Patenschaftsprojekt Uni Viadrina zw. Studierenden und Einheimischen)
  • Juni: Haus Magnolia (eine Chance für Kinder suchtkranker Mütter)
  • Juli: Kinderhotel Schlossberg (familienfreundliches Projekt der Kita Spatzennest)
  • August: Stadt der Kinder (Ferienprojekt: Kinder errichten ihre eigene Stadt)
  • September: Hol- und Bringservice für Senioren (Angebot Edeka-Supermarkt Michendorf)
  • Oktober: Stark (durch-)Boxen (Integrationsprojekt des Boxring 08 Lübben)
  • November: Perle-Treff-Punkt (Mehrgenerationenhaus in Perleberg)

Kontakt zum Dezember-Projekt: Evelyn Blaschke, E-Mail: Kindertafel@arbeitsloseninitiative-ffo.de

Alle Infos: www.demografie.brandenburg.de

Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de