Staatskanzlei

Ulrike Poppe als Stasi-Beauftragte vorgeschlagen

veröffentlicht am 15.12.2009

In seiner heutigen Sitzung hat das Kabinett beschlossen, Ulrike Poppe für die Wahl zur Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur vorzuschlagen. „Ulrike Poppe hat sich seit der Friedlichen Revolution in der DDR für eine rückhaltlose Aufarbeitung der SED-Diktatur eingesetzt und gleichzeitig für eine differenzierte Bewertung von DDR-Biografien geworben“, so Ministerpräsident Platzeck im Anschluss an die Kabinettsitzung. „Ich freue mich, dass Ulrike Poppe sich für dieses schwierige und anspruchsvolle Amt zur Verfügung stellt.“ Zu den Aufgaben der Landesbeauftragten gehören nach dem Brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragtengesetz die Beratung von Opfern der SED-Diktatur, die Zusammenarbeit mit der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR und die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Wirkungsweise und Folgen diktatorischer Herrschaftsformen, insbesondere in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Ulrike Poppe gehörte seit 1973 in der DDR verschiedenen Oppositionszusammenhängen an. 1983 ist sie wegen ihres Engagements im Netzwerk „Frauen für den Frieden“ für mehrere Wochen von der Staatssicherheit inhaftiert worden. Sie war Gründungsmitglied der Initiative Frieden und Menschenrechte und vertrat 1989/90 die Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ am Zentralen Runden Tisch der DDR. Seit 1992 wirkt sie als Studienleiterin der Evangelischen Akademie Berlin-Brandenburg für die Fachbereiche Zeitgeschichte und Politik in der Erwachsenenbildung.