Staatskanzlei

Metalldialog stellt Weichen für verstärkte Fachkräftesicherung

veröffentlicht am 19.01.2010

Unter der Leitung von Ministerpräsident Matthias Platzeck haben sich heute in Potsdam die Spitzen der Sozialpartner in der Metall- und Elektroindustrie Brandenburgs darauf verständigt, die Initiativen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Branche fortzusetzen. Auch die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen soll verbessert werden, um Fachkräfte frühzeitig und nachhaltig an die Branche und an die Unternehmen zu binden. Außerdem wurden die bereits ergriffenen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. Studium in den Unternehmen und Hochschulen diskutiert. Die im vergangenen Metalldialog verabredete verstärkte Unternehmenskooperation im Rahmen von Netzwerken zeigt erste Ergebnisse. Die Netzwerke profil.metall und ME-Netzwerk haben sich bewährt und sollen fortgeführt werden. Ministerpräsident Platzeck bezeichnete die Fachkräftesicherung gerade in den derzeit schwierigen wirtschaftlichen Zeiten als eine der zentralen Herausforderungen für Brandenburgs Wirtschaft. Bisher hielten sich die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Brandenburg in Grenzen. Allerdings seien einige Branchen, wie auch die Metall- und Elektroindustrie, von teilweise deutlichen Umsatzeinbrüchen betroffen. Daher sei es wichtiger denn je, junge, gut ausgebildete Fachkräfte für die Zeit nach der Krise dauerhaft im Land zu halten. Brandenburg habe nicht nur moderne und zukunftsfähige Arbeitsplätze, sondern vor allem auch gut qualifizierte Fachkräfte. An den brandenburgischen Universitäten und Fachhochschulen, aber auch in der schulischen und beruflichen Bildung werde intensiv daran gearbeitet, auch künftig den Fachkräftebedarf der Wirtschaft decken zu können. Auch im Bereich der Hochschulausbildung ist Brandenburg nach Worten Platzecks auf einem guten Weg: aus den Mitteln des Konjunkturprogramms II der Bundesregierung wird Brandenburg allein 70 Mio. Euro in den Bereich der Hochschul- und Forschungsinfrastruktur investieren. Das schafft gute Voraussetzungen für die in Brandenburg ansässigen Unternehmen, hochqualifizierte junge Leute einstellen zu können. Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME), Burkhard Ischler, betonte, dass die Lage in der M+E-Industrie noch sehr angespannt ist. Bei der Personalpolitik gehen die Betriebe mit ihren Beschäftigten verantwortungsvoll um, denn die überwiegende Mehrheit der Unternehmen will ihre Stammbelegschaft halten. Ischler sagte weiterhin: “Innovationen sind der Schlüssel für den Weg aus der Krise. Deshalb setzt sich das vom VME getragene ME-Netzwerk gemeinsam mit der Branchentransferstelle Stahl Metall Elektro gezielt für einen nachfrageorientierten Wissens- und Technologietransfer ein. Innovationen kommen von klugen Köpfen. Für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe brauchen wir auch in der Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte.“ In diesem Zusammenhang überreichte der VME dem Ministerpräsidenten eine aktuelle Fachkräftestudie des ME-Netzwerkes. Die Fachkräftestudie enthält regional- und branchenspezifische Informationen zum Fachkräftebedarf sowie Handlungsempfehlungen zur Fachkräftesicherung. Der Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Metall, Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, hob hervor, dass Betriebe, die ihre Beschäftigten mit guten tariflichen Entgelten an das Unternehmen binden, Ausbildungsplätze schaffen und jungen Ausgebildeten eine Perspektive bieten, gestärkt aus der Krise hervorgehen. „Mit intelligenten Arbeitszeitverkürzungsmodellen, gezielten Qualifizierungsprogrammen und einer stärkeren betrieblichen Kooperation auf regionaler Ebene können die Zukunftschancen der Beschäftigten und die Innovationskraft der Unternehmen verbessert werden.“ erklärte Olivier Höbel. Beim Metalldialog waren für die Landesregierung neben Ministerpräsident Platzeck auch die zuständigen Ressortchefs Dr. Martina Münch (Wissenschaft/ Forschung), Günter Baaske (Arbeit) und Ralf Christoffers (Wirtschaft) dabei. Die brandenburgische Metallindustrie ist eine der beschäftigungsreichsten und umsatzstärksten Einzelbranchen. Im Oktober 2009 waren in 203 Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten über 34.700 Arbeitnehmer beschäftigt. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem Plus von gut einem Prozent.