Staatskanzlei

Platzeck und Christoffers treffen Polen-Beauftragte

veröffentlicht am 06.05.2010

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat das Interesse an einer intensiven Zusammenarbeit mit Polen unterstrichen. „Das Zusammenwachsen Europas bietet gerade für die Regionen beiderseits der Oder große Entwicklungschancen, die wir gemeinsam ergreifen müssen“, sagte Platzeck heute in Potsdam bei einem Gespräch mit der neuen Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, Staatsministerin Cornelia Pieper. An dem Treffen nahm Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers teil. Ministerpräsident Platzeck betonte, er werde auch in Zukunft mit aller Kraft an einem vertrauensvollen und nutzbringenden Verhältnis mit Polen arbeiten. Noch im Mai reise er in die Nachbarregion Lubuskie (Lebuser Land), um zehn Jahre vertraglich fixiertes Miteinander zwischen Brandenburg und der Wojewodschaft zu würdigen. Im Juni werde er in Warschau politische Gespräche führen und am diesjährigen Deutsch-Polnischen Forum teilnehmen. Staatsministerin Pieper informierte über die deutsch-polnisch-französische Zusammenarbeit im so genannten Weimarer Dreieck und wies auf die sich daraus ergebenden Chancen für die Bereiche Kultur und Bildung hin. Ministerpräsident Platzeck sprach über von der Landesregierung initiierte Kooperationsformen, darunter die multilaterale „Oder-Partnerschaft“ oder die Partnerschaftsbeauftragten, die vor Ort als Ansprechpartner fungierten. Platzeck: „Das partnerschaftliche Zusammenleben und die Verflechtungen in allen Bereichen insbesondere in den Grenzregionen sind inzwischen zur Normalität geworden. Um einander im buchstäblichen Sinne aber noch besser zu verstehen, sollten wir die Sprache des Nachbarn beherrschen.“ Schon heute lernten rund 2500 brandenburgische Schüler Polnisch. Nach langen Verhandlungen würden nun auch Polnisch-Lehrer aus Partnerwojewodschaften an brandenburgischen Schulen arbeiteten. Platzeck: „Diese Chance sollte von den jungen Leute rege genutzt werden.“ Staatsministerin Pieper begrüßte die Rolle Brandenburgs als Vorreiter in der deutsch-polnischen Zusammenarbeit, insbesondere bei der Kooperation in den Euroregionen und beim Polnisch-Unterricht in den Schulen. Sie bekräftigte ihre Absicht, beim Ausbau dieser Kooperation pragmatisch zu handeln und Bürokratie abbauen zu wollen. Minister Christoffers hob die Bedeutung Polens als Handelspartner Brandenburgs hervor. Bei den Bestimmungsländern von Waren „made in Brandenburg“ stehe Polen seit Jahren an erster Stelle. Der Minister verwies zudem darauf, dass mit dem EU-Programm INTERREG IV A ein gutes Förderinstrument zur Stärkung der Regionalentwicklung im Grenzraum und zur Weiterentwicklung der länderübergreifenden Zusammenarbeit zur Verfügung stehe. Reserven sehe er in der zügigen Ausreichung. „Ich bin froh darüber, dass neben vielen Infrastrukturprojekten aus diesem Programm auch in die Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials der deutsch-polnischen Grenzregion investiert wird“, unterstrich Christoffers. Das sei ein wichtiger Beitrag zur Fachkräfteentwicklung. „Das Zusammenwachsen Europas vollzieht sich durch eine intensive Kooperation innerhalb der Regionen. Dafür kann die Zusammenarbeit zwischen Brandenburg und Polen ein Beispiel geben“, so Christoffers.