Staatskanzlei

Staatssekretärin Fischer legt Grundstein für Erneuerbare Energien Zentrum

veröffentlicht am 18.04.2012

Die Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretärin Tina Fischer, hat heute den Grundstein für ein Informations- und Beratungszentrum für erneuerbare Energien in unmittelbarer Nähe zum Wald-Solar-Heim Eberswalde gelegt. Das Informationszentrum stehe vor allem für Zukunftsfähigkeit, sagte Fischer. „Es fördert einen bewussten Umgang mit Energie als Grundlage einer lebenswerten Umwelt. Und es setzt ein klares Signal: Eine dezentrale Energieversorgung ist auch für die Menschen in der deutsch-polnischen Grenzregion eine große Chance.“ Sie halte Projekte wie dieses für wichtig, denn „die Energiewende in unserem Land kann nur gelingen, wenn die Brandenburgerinnen und Brandenburger diesen Weg auch mitgehen. Denn jenseits politischer Entscheidungen sind es die Erzeuger und Verbraucher, die die Energiewende mit Leben füllen müssen. Akzeptanz und ein bewusster Umgang mit Energie sind entscheidende Schlüssel zu einer klimaverträglichen Zukunft.“ Die Projektpartner Eberswalder Informations-Centrum Holz- Energie (E.I.C.H.E. e.V.) und der Verein Ökologie – Energie – Entwicklung – Aktivierung (EkoERA) in Koszalin (Polen) kooperieren für die Arbeit des Informationszentrums unter dem Projekttitel "Grenzüberschreitendes Netzwerk für deutsch-polnische Information, Beratung und Bildung zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Euroregion Pomerania". Die Staatssekretärin würdigte diesen deutsch-polnischen Ansatz: „Gerade was den Klimaschutz anbelangt spielen multinationale Kooperationen eine ganz entscheidende Rolle.“ Das Erreichen von mehr Akzeptanz für erneuerbare Energien ist die Zielstellung, welche die beiden deutsch-polnischen Partner vereint, um das Umdenken der Bevölkerung des Fördergebietes Pomerania zu Fragen der Klima- und Energiepolitik und des Schutzes der natürlichen Ressourcen anzustoßen. Somit wollen sie die natürlichen Potentiale der Region (Biomasse, Wasser, Sonne, Wind) verstärkt nutzen. Dazu errichtet der Projektpartner E.I.C.H.E. e.V. ein Ausstellungsgebäude mit Edutainmentbereich (eine Mischung aus Information und Unterhaltung) in Eberswalde und baut der Verein EkoERA die von ihm in Koszalin genutzten Räumlichkeiten um. Beide Einrichtungen werden zweisprachig geführt. Staatsekretärin Fischer erinnerte daran, dass die Landesregierung vor wenigen Wochen ihre Energiestrategie 2030 verabschiedet hat. „Wir haben damit einen ambitionierten Weg zum weiteren Ausbau der Erneuerbarer Energien eingeschlagen, ohne dabei die energiepolitisch ebenso wichtigen Fragen wie Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit aus den Augen zu verlieren“, sagte Fischer. „Das neue Informationszentrum ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie energiepolitische Zukunft auf lokaler und regionaler Ebene gedacht, ja „erdacht“ werden kann.“ An der Grundsteinlegung in Eberswalde nehmen von polnischer Seite u. a. auch der Landrat des Landkreis Koszalin, Roman Szewczyk, der Vorsitzende des Kreistages Koszalin, Dariusz Kalinowski, und von der Technischen Universität Koszalin, Beata Krzyżyńska, teil. Der Direktor des Landesbetriebes Forst Brandenburg, Hubertus Kraut, kündigte an, dass der Landesbetrieb auf dem Dach des Informationszentrums eine Photovoltaikanlage betreiben wird und so die Zielerreichung des Nullemissionsstandards des Gebäudes unterstützt. Kraut teilte außerdem mit, dass zwei der drei im Zentrum entstehenden Arbeitplätze durch Mitarbeiter des Landesbetriebes besetzt werden, die für die Übernahme von Beratungsaufgaben geschult werden. Das Gebäude, für welches heute in Eberswalde der Grundstein gelegt wurde, soll einer Vorbildfunktion für energieeffizientes Bauen in der Euroregion Pomerania gerecht werden. Es wird durch die Architekten von GAP Berlin so geplant und errichtet, dass der Nullemissions-Standard erreicht wird. Das Zentrum demonstriert modernste Systeme aus dem gesamten Spektrum der erneuerbaren Energien in Kombination mit einem umfangreichen, touristisch attraktiven Informationsbereich. Die spezielle Ausrüstung der Ausstellungsräume im Infozentrum wird es ermöglichen, dass die Vielzahl von Anlagen für verschiedene Energieformen bei laufendem Betrieb demonstriert werden können. Den Besuchern wird der Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und dem eigenen Energieverhalten erläutert. Die Kombination dieser umfassenden Technik- und Erlebnisausstellung ist einzigartig, nicht nur in der Euroregion, und bedient gleichzeitig die Nachfrage nach außergewöhnlichen touristischen Anziehungspunkten. Das Projekt wird mit Mitteln der Europäischen Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG IV A in Höhe von 2.728.677 EURO gefördert und mit insgesamt 450.000 EURO durch das Land Brandenburg und den Landkreis Barnim kofinanziert.