Staatskanzlei

2. Oranienburger Toleranzpreis verliehen –
Platzeck zeichnet Filmprojekt von Schülern aus

veröffentlicht am 20.04.2012

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat am Freitag den 2. Oranienburger Toleranzpreis übergeben. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an das Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum in Oranienburg. „Mit dem Filmprojekt `Leben nach dem Überleben – Regina und Zwi Helmut Steinitz` tragen die Schülerinnen und Schüler in besonders anrührender Weise zur historisch-politischen Bildung bei“, betonte Schirmherr Platzeck in seiner Laudatio auf der Verleihungsfeier in Oranienburg. Mit einem Sonderpreis wurde zudem das Forum gegen Rassismus und rechte Gewalt Oranienburg gewürdigt. Platzeck hob hervor, durch die filmische Begegnung mit den israelischen Zeitzeugen könne gerade jungen Menschen ein authentischer Blick auf den Nationalsozialismus, aber auch auf die Zeit danach mit dem Neuanfang vieler Flüchtlinge in Israel vermittelt werden. Der Film habe das Potenzial, in vielen Schulen im Unterricht gezeigt zu werden. Mit dem diesjährigen Toleranzpreis werde die Erinnerung an die NS-Gräueltaten wach gehalten, betonte der Ministerpräsident. Die Schüler hätten sich für die Realisierung des Films intensiv mit der deutschen Vergangenheit auseinandergesetzt. Platzeck hofft, dass Schüler des Oberstufenzentrums auch in Zukunft Projekte gegen Intoleranz, Antisemitismus und Rechtsextremismus initiieren und Nachahmer in anderen Schulen finden werden. Die Stadt Oranienburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen loben den Toleranzpreis seit 2010 aus. Bei einer seiner Israel-Reisen war Platzeck vor einigen Jahren dem Holocaust-Überlebenden Zwi Helmut Steinitz begegnet. Dieser wollte eigentlich nie wieder nach Deutschland reisen. Das Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum lud Zwi Helmut Steinitz trotzdem ein, und er nahm dies auch an. Seitdem kommt er drei- bis viermal im Jahr und vermittelt die Erfahrungen seines Lebens und seines Überlebens. Vom 29. April bis 2. Mai wird Platzeck zum sechsten Mal nach Israel und in die palästinensischen Gebiete reisen. In seiner Funktion als Zweiter Vorsitzender der Jerusalem Foundation Deutschland wird Platzeck auch bei der Organisation zu Gast sein. Ziel des Besuchs ist es, die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen Brandenburgs in die Region zu vertiefen.