Staatskanzlei

Platzeck beendet Nahost-Reise

Ausbau der Wirtschaftskontakte – Vertiefung der Forschungsbeziehungen - Lebendiger kultureller Austausch

veröffentlicht am 02.05.2012

Die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Kontakte zwischen brandenburgischen Institutionen und Partnern in Israel und den palästinensischen Gebieten haben nach Ansicht von Ministerpräsident Matthias Platzeck eine „neue Qualität“ bekommen. „Unser Besuch in der Region hat sich gelohnt. Die Kontakte werden immer konkreter, es konnten weitere Vereinbarungen unterzeichnet werden“, resümierte Platzeck heute am Ende seiner sechsten Reise. Kultur- und Wissenschaftsministerin Sabine Kunst unterstützte Kontakte zur Zusammenarbeit bei Wissenschaft, Forschung und Kultur. Zugleich hatten sich eine Unternehmerdelegation und eine Potsdamer Schülergruppe in der Region aufgehalten. Platzeck weiter wörtlich: „Unser Besuch hat wieder einmal bestätigt, dass die Region für brandenburgische Unternehmen ein zunehmend interessanter Standort ist.“ So zeigten sich die Mitglieder der brandenburgischen Unternehmerdelegation auch diesmal sehr zufrieden. Sie hatten in Israel und den palästinensischen Gebieten zahlreiche Gespräche geführt. Potenzielle Partner seien identifiziert und bestehende Partnerschaften gepflegt, neue Kontakte geknüpft oder Folgetreffen terminiert worden, hieß es bei der traditionellen Begegnung der Unternehmerdelegation mit dem Ministerpräsidenten heute, am Tag der Abreise. Bei einer Kooperationsbörse am Montag in Ramallah hatte das Potsdamer Institut für Softwarequalität eine Vereinbarung mit dem palästinensischen IT-Verband über die Zertifizierung von Spezialisten unterzeichnet. Verstärkt hatte Platzeck gemeinsam mit Vertretern der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) auch in direkten Gesprächen mit israelischen Unternehmern für Ansiedlungen in Brandenburg geworben. „Die Zeit ist reif für eine solche Ansiedlungsoffensive unserer ZAB. Eine tragfähige Basis haben wir gestalten können, weil Brandenburg die Beziehungen in die Region kontinuierlich pflegt. Insgesamt haben mich auf den mittlerweile sechs Nahost-Reisen über 50 Unternehmer begleitet. Und zahlreiche Geschäftsbeziehungen, Vertriebspartnerschaften und Kooperationsbeziehungen wurden dabei geknüpft.“ Der Sprecher der ZAB-Geschäftsführung, Steffen Kammradt, fügte hinzu: "Wir kommen mit guten Gesprächen im Gepäck aus Israel zurück, vor allem in den Bereichen IT und Produktion. Auch die beteiligten Brandenburger Unternehmen zeigen sich zufrieden mit den Ergebnissen der Reise. Die Kontinuität der Besuche in Israel zahlt sich aus." Im Hinblick auf die am Montag unterzeichnete Rahmenvereinbarung der Hebräischen Universität und der Universität Potsdam in den Bereichen Forschung und Austausch betonte der Ministerpräsident: „Da arbeiten wir mit den Besten zusammen, denn auf den Feldern ist Israel Weltspitze und da wiederum die Hebräische Universität ganz vorn. Deshalb freue ich mich ganz besonders über die Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Potsdam und der Hebräischen Universität Jerusalem.“ Auch für Ministerin Kunst war die Reise gelungen: „Nach der erfolgreichen Aufführung des David-Oratoriums durch den Reißiger Chor aus Bad Belzig zusammen mit der Israel Camerata in der Erlöserkirche in Jerusalem stand die Vertiefung der Beziehungen der Brandenburger Wissenschaft mit der Hebrew University im Zentrum meines Aufenthaltes. Hochschulen und vor allem die Forschungseinrichtungen pflegen seit Jahren erfolgreiche Kooperationen, von denen uns einige präsentiert wurden. Ich bin sicher, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Brandenburg und Israel intensivieren wird. Die Rahmenvereinbarung zwischen den beiden Universitäten ist ein gutes Beispiel dafür“. Zum Abschluss war Platzeck am Vormittag unter anderem mit der Initiatorin der sozialen Protestbewegung in Israel, Stav Shaffir, zusammengetroffen. Platzeck dazu: „Meine Gespräche mit Vertretern der israelischen, aber auch der palästinensischen Zivilgesellschaft dienten dem Erfahrungsaustausch darüber, wie es gelingen kann, dass der dringend notwendige Nahostfriedensprozess in der öffentliche Debatte nicht weiter durch den Konflikt um das iranische Atomprogramm in den Hintergrund gerät.“ Am Abend zuvor hatte Platzeck in der Cinemathek Tel Aviv in die israelische Vorpremiere des preisgekrönten Babelsberg-Streifens „Barbara“ eingeführt und hatte anschließend mit Filmschaffenden aus Deutschland und Israel gesprochen. Während seiner Nahost-Reise war Platzeck in den palästinensischen Gebieten mit Ministerpräsident Salam Fayyad und PLO-Generalsekretär Yasser Abed Rabbo zusammengetroffen. In den Gesprächen warb er für die Verständigung der Menschen verschiedener Glaubensrichtungen in der Region. Platzeck kritisierte die israelische Siedlungspolitik als „Hemmschuh“ für eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts.