Staatskanzlei

Demografischer Wandel betrifft jeden – Abschlusskonferenz des europaweiten DART-Projektes – Finale einer Brandenburger Initiative in Potsdam

veröffentlicht am 03.09.2012

Brandenburg liefert anderen europäischen Ländern beispielhafte Demografie-Initiativen. Das wurde heute in Potsdam auf der Abschlusskonferenz zum EU-Projekt DART deutlich, bei dem es um Lösungsansätze für Regionen mit abnehmender und alternder Bevölkerung ging. Auf der Veranstaltung in der Staatskanzlei stellten Experten aus mehreren Ländern in Anwesenheit von Ministerpräsident Matthias Platzeck die Ergebnisse der zweijährigen Arbeit vor. Die Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretärin Tina Fischer, bewertete die Konferenzergebnisse aus Sicht der Landesregierung. Bei DART hatten auf Initiative Brandenburgs 13 Regionen aus allen Teilen Europas mitgemacht. Aus fast 90 Demografiebeispielen wurden 26 Projekte ausgewählt, die für übertragenswert gehalten werden. Vier davon kommen aus Brandenburg. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg hatte das DART-Projekt in Abstimmung mit der brandenburgischen Staatskanzlei geleitet. Die eingereichten Einzelprojekte befassten sich mit den Bereichen Gesundheit, soziale Dienstleistungen, Bildung und Weiterbildung, Arbeitsmarkt und regionale Wirtschaft. Brandenburg konnte mit den Demografie-Beispielen „Fit für die Unternehmensnachfolge im Handwerk“, „Campus der Generationen“, „KombiBus und Bürgerbus“ sowie „ Ärztemangel im ländlichen Raum – brandenburgisches Maßnahmenpaket“ punkten. Ministerpräsident Platzeck sagte: „Der demografische Wandel trifft jede Region. Die Landesregierung hat schon frühzeitig für wesentliche Politikfelder Strategien entwickelt. Das reicht von den seniorenpolitischen Leitlinien über Bündnisse zur Fachkräftesicherung, den Masterplan Stadtumbau bis hin zur Neuausrichtung der Förderpolitik. Und wir bleiben am Ball. In der kommenden Woche werde ich dabei sein, wenn nach mehrmonatiger Vorbereitung in der Uckermark der KombiBus als deutschlandweites Pilotprojekt offiziell in Betrieb genommen wird.“ Platzeck unterstrich zugleich die Notwendigkeit eines europaweiten Erfahrungsaustausches: „Hierfür ist DART ein gutes Beispiel: Der Aufbau direkter Kontakte trägt zum besseren Verständnis der Regionen untereinander und zum Zusammenwachsen Europas bei. Bei diesem Projekt wurden aber auch gemeinsame Interessen herausgearbeitet, um zusammen mit Gleichgesinnten die eigenen Bedürfnisse wesentlich effektiver in Brüssel vertreten zu können.“ Tillmann Stenger, ILB-Vorstandsmitglied, erklärte: „Die ILB hat das EU-Projekt geleitet, weil demografischer Wandel für Brandenburg zunehmend Bedeutung erlangt. Als zwischengeschaltete Stelle für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung achtet die ILB darauf, dass europäische Gelder in Projekte fließen, die demografische Herausforderungen als einen Teil nachhaltigen Wirtschaftens begreifen.“ Stenger verwies auf die Resultate: „Die Ergebnisse aus dem zwei-jährigen Projekt bestätigen uns in unserem Engagement. Der Austausch mit anderen europäischen Regionen war eine hervorragende Möglichkeit, innovative Ansätze, regionale Zukunftsthemen und strategische Ziele zu diskutieren und die eigenen Ansätze weiterzuentwickeln. Ich empfehle daher, die gewonnen Ergebnisse auch bei der Konzeption neuer Förderprogramme zu berücksichtigen.“ Staatssekretärin Tina Fischer sagte: „Es existieren keine Patentrezepte für den Umgang mit Bevölkerungsrückgang und alternden Gesellschaften. Aber es gibt viele gute Ansätze, wie die heutige Konferenz eindrucksvoll gezeigt hat. Ich kann feststellen, dass viele Länder an unseren Brandenburger Erfahrungen interessiert sind, das Land zugleich davon profitiert. Deutlich geworden ist auch: Für kreative Lösungen ist verstärkt das Engagement vor Ort notwendig.“ Über die DART-Einzelprojekte können sich Interessierte im Internet (www.dart-project.eu) sowie in der Broschüre „Engagement vor Ort“ (im Internet unter www.demografie.brandenburg.de) informieren. Zugleich sollen die Ergebnisse als Diskussionsgrundlage für die EU-Kommission dienen, wenn es um die Verteilung von Mitteln im Rahmen der EU-Kohäsionspolitik in der nächsten Förderperiode geht. Mittlerweile stoßen die europäischen Initiativen zum Umgang mit dem demografischen Wandel auch außerhalb des Kontinents auf Interesse. So waren zur Konferenz Fachleute aus Kanada, Japan und China angereist. Deren Länder sind mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. DART („Declining, Ageing and Regional Transformation“/ Schrumpfung, Alterung, regionaler Wandel) wurde gefördert vom EU-Programm INTERREG IVC. An dem Projekt beteiligten sich neben Brandenburg und Sachsen Partner aus den Niederlanden, Irland, Finnland, Österreich, Spanien, Polen, Rumänien, Tschechien, Slowenien und Italien. Redaktioneller Hinweis: Die offizielle Inbetriebnahme des KombiBusses findet in Anwesenheit von Ministerpräsident Platzeck am 7.9.2012, 13.00 Uhr, auf Gut Kerkow (16278 Angermünde/OT Kerkow) statt. Der Linienbus wird Post- und Kurierdienstleistungen mit übernehmen. DART-Broschüre „Engagement vor Ort“ Zur DART-Abschlusskonferenz am 3. September 2012 haben die drei deutschsprachigen Projektpartner ausgewählte, übertragbare Demografie-Lösungsansätze aus den beteiligten Regionen in der Broschüre „Engagement vor Ort“ veröffentlicht: [DART-Broschüre „Engagement vor Ort“]