Staatskanzlei

Seniorenpolitik: Aktives Altern durch Kultur der Ermöglichung

veröffentlicht am 15.04.2014

Mit einer „Kultur der Ermöglichung“ will Brandenburg aktives Altern unterstützen. Darauf ziele die Umsetzung der Leitlinien für Seniorenpolitik und des Seniorenpolitischen Maßnahmenpaketes der Landesregierung ab, sagte Sozialminister Günter Baaske heute in Potsdam. Der Bericht, den der Minister dem Kabinett vorlegte, und der sich auf den Stichtag 31. Dezember 2013 bezieht, wird jetzt dem Landtag zugeleitet. Baaske betonte: „Wir setzen den eingeschlagenen Kurs einer Politik, die das aktive Altern unterstützt, fort. Der Minister wörtlich: „Die Belange von Seniorinnen und Senioren sind bei Entscheidungen in allen politischen Bereichen zu berücksichtigen. Politik und Verwaltung stehen in der Pflicht, Klarheit über die Bedingungen zu schaffen, die auch in den berlinfernen Regionen staatlich gewährleistet werden können. Dadurch erhalten Ältere eine Grundlage für die Entscheidung über ihren Lebensmittelpunkt. Und es muss Freiräume geben, denn insbesondere ordnungsrechtliche Anforderungen sind zum Teil so hoch und so komplex, dass sie die Entstehung der vor Ort möglichen, meist sehr kleinteiligen und guten Lösungen verhindern. Das darf nicht sein. Wir brauchen eine Kultur der Ermöglichung.“ Die Leitlinien umfassen neun Einzelpunkte, darunter aktive Teilhabe, bürgerschaftliches Engagement, Dialog der Generationen, Wohnen, Mobilität sowie Pflege in Selbstbestimmtheit und Würde. Baaske weiter: „Damit wurden wichtige Themenfelder aufgegriffen und zur programmatischen Grundlage der Landesseniorenpolitik. Alle Ressorts haben daran mitgewirkt. Die Leitlinien haben auch als Impulsgeber für eine starke kommunale Seniorenpolitik gewirkt.“ Inzwischen gibt es auch in vielen Landkreisen und Gemeinden eigene Seniorenpolitische Leitlinien. Das Seniorenpolitische Maßnahmenpaket, das die Leitlinien konkret untersetzt, hat eine Laufzeit von 2011 bis 2014. Es umfasst sechs Handlungsfelder: Altersbilder und Öffentlichkeitsarbeit, Wohnen und Leben, Arbeiten, Engagieren, Gesundheit und Sport sowie Bildung, Kultur und Tourismus. Von den 40 Einzelmaßnahmen sind 15 abgeschlossen, die restlichen laufen teilweise noch über das Jahr 2014 hinaus. Laut Bericht wird das Thema Wohnen künftig eine zentrale Rolle in der Seniorenpolitik einnehmen. Mit der steigenden Zahl älterer Menschen wird der Bedarf an entsprechendem Wohnraum sowohl im Altbestand als auch durch Neubau weiter steigen. Technische Hilfen, die über den Hausnotruf hinausgehen, sollen mehr zum Einsatz kommen. Es gilt, die überschaubaren und vertrauten Sozialräume mit ihren über Jahre gewachsenen sozialen Beziehungen zu erhalten und zu stärken. Dabei geht es neben baulichen Anpassungen von Wohnungen oder Wohnquartieren um das Vorhandensein sozialer und kultureller Angebote sowie Dienstleistungen. Der wirtschaftliche Umbruch nach der Wende hat zu Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt und für viele Menschen zu Arbeitslosigkeit geführt. Das wird sich in geringeren Rentenansprüchen niederschlagen. Noch liegen die Zahlen von Grundsicherung im Alter in Brandenburg unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Es ist aber absehbar, dass Altersarmut zu einem wachsenden Problem wird. Angebote für Teilhabe und Engagement müssen so ausgestaltet werden, dass sie allen Senioren offen stehen. Das Land Brandenburg wird die Seniorenräte und -beiräte weiterhin in ihrer Verbands- und Projektarbeit unterstützen. Die Brandenburger Seniorenwoche nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.