Staatskanzlei

„Szenen einer Nachbarschaft“ – Woidke und Tillich eröffnen erste Brandenburgische Landesausstellung - Kulturhistorisches Ereignis an der Grenze zu Sachsen

veröffentlicht am 06.06.2014

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Die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke und Stanislaw Tillich, haben heute die erste Brandenburgische Landesausstellung in Doberlug-Kirchhain eröffnet. Woidke sprach von einem „kulturhistorischen Ereignis“ und sagte wörtlich: „Die Ausstellung ´Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft´ macht die wechselvolle gemeinsame Geschichte erleb- und greifbar. Sie sorgt dafür, dass prägende Vergangenheit gerade auch für die junge Generation lebendig bleibt. Denn wer die Zukunft gestalten will, muss die Geschichte verstehen.“ Kultur sei immer auch Herkunft und Identität, betonte Woidke, der gemeinsam mit Tillich die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen hat. „Die Beziehungen Preußens und Sachsens haben unser heutiges Land Brandenburg – und insbesondere die Lausitz – wesentlich geprägt.“ Sächsische Spuren seien in vielen südbrandenburgischen Kommunen erhalten geblieben. Woidke wörtlich: „Zugleich können wir heute mit Stolz sagen: Die Brandenburgerinnen und Brandenburger haben ein eigenes Selbstbewusstsein, eine eigene Identität entwickelt. Gleichwohl schätzen und respektieren wir die Stimme Sachsens, die immer auch eine starke Stimme für Ostdeutschland ist.“ Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich freut sich auf die Brandenburgische Landesausstellung und darüber, dass Sachsen diese mitgestaltet hat: „Diese Ausstellung ist für mich vor allem eines: ein Brückenschlag aus der Geschichte in die Gegenwart sowie zwischen unseren Ländern.“ Nicht immer sei die Vergangenheit zwischen den beiden Nachbarn harmonisch gewesen, doch die Zeit rivalisierender Feindbilder hätten die Länder längst hinter sich gelassen. „Heute arbeiten Brandenburg und Sachsen auf vielfältige Art und Weise sowohl bilateral als auch in Berlin und Brüssel partnerschaftlich zusammen. Die Landesausstellung ist ein ausgezeichneter Beweis für diese gute Nachbarschaft“, so Tillich. Er beglückwünschte das Land Brandenburg zu seiner ersten Landesausstellung und wünschte ihr viele Besucher. Auch Woidke verwies darauf, dass beide Länder heute eine Vielzahl gemeinsamer Herausforderungen verbindet. Er nannte in diesem Zusammenhang solche Bereiche wie Hochwasserschutz, Entwicklung des Lausitzer Seenlandes oder Förderung der sorbischen Kultur und Energiewende. „Unsere Kooperation ist von einem konstruktiven Geist geprägt“, so Woidke. Das gelte auch für die gute Zusammenarbeit im Vorfeld der Ausstellung. Er dankte zugleich „all jenen, die unsere Landesausstellung fachlich, finanziell und organisatorisch unterstützt haben. Hinter der Landesausstellung steckt eine Menge Arbeit, die großen Respekt und Anerkennung verdient.“ Woidke äußerte die Hoffnung, dass die Exposition „nicht nur begeistert, sondern auch inspiriert. Dass sie Lust macht auf mehr – auf Reisen und Entdeckungen in einem einzigartigen brandenburgisch-sächsischen Kulturraum.“ Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst sagte: „Diese erste brandenburgische Landesausstellung ist durch die Kombination einer zentralen Schau mit zahlreichen Referenzausstellungen überall in Brandenburg und auch in Sachsen ein Novum und etwas Einzigartiges. Sie ist Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung vieler Kulturträger. Ihnen allen gilt mein Dank. Die Landesausstellung ist ein herausragendes Beispiel für brandenburgische Kulturpolitik insofern, als sie regionale Identität widerspiegelt, mobilisiert und auch mitprägt, aber auch weil sie den Kulturtourismus vor allem in der Grenzregion von Brandenburg und Sachsen stärkt. Nicht zuletzt wird es ihr gelingen, durch die ,Junge Ausstellung´ die jüngste Generation für Kultur zu begeistern. Ich wünsche der Ausstellung die ihr gebührenden zahlreichen Besucher.“ Die erste Brandenburgische Landesausstellung „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“ im frisch sanierten Schloss Doberlug zeigt bis 2. November dieses Jahres rund 300 Exponate, die die Entwicklung der Nachbarschaftsbeziehungen von der Mitte des 17. bis zum 19. Jahrhundert vermitteln. Die Ausstellungsstücke aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Schweden und der Schweiz wurden vom Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte zusammengeführt. Anlass der Schau ist der 200. Jahrestag des Wiener Kongresses 1814/15, der nach den napoleonischen Kriegen Europa politisch neu ordnete. Dabei fielen fast zwei Drittel des sächsischen Territoriums an das Königreich Preußen. Weitere Informationen zur Landesausstellung und dem Begleitprogramm unter www.brandenburgische-landesausstellung.de sowie auf facebook unter www.facebook.com/Wo.Preussen.Sachsen.kuesst.