Staatskanzlei

Woidke: Entwicklung der Speichertechnologien und Netzausbau müssen Vorrang vor Kapazitätsausbau haben

veröffentlicht am 11.09.2014

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat ein Bekenntnis zur Energiewende abgelegt und zugleich grundlegend andere Schwerpunktsetzungen verlangt. Vor Betriebsräten und Gewerkschaftsvertretern sowie hochrangigen Abgesandten aus Industrieunternehmen in Berlin sagte Woidke heute: „Es hilft nicht allein, immer neue mehr neue Windkraft- und Fotovoltaikanlagen zu bauen. Wir müssen die Entwicklung von Speichertechnologien und vor allem den Netzausbau in den nächsten Jahren viel stärker voranbringen! Wir haben in allererster Linie ein Transport- und Speicherproblem. Das muss angegangen werden.“ Woidke verwies darauf, dass Brandenburg die grundlegende Rolle der Speicherung längst erkannt habe. „Wir können innovative und vielversprechende Projekte vorweisen: Das Hybridkraftwerk bei Prenzlau, die Power-to-Gas-Pilotanlage in Falkenhagen und der neue Batteriespeicher im Energiedorf Feldheim.“ Aber auch eine Neuregelung der Netzentgelte nannte der Ministerpräsident „überfällig“: „Es kann und darf nicht sein, dass eine Familie aus der Uckermark, oder auch ein kleiner Handwerksbetrieb, doppelt so hoch belastet wird wie eine Familie aus Baden-Württemberg oder Bayern. Dort, wo am meisten Ökostrom produziert wird, müssen die Verbraucher am tiefsten in die Tasche greifen. Das ist nicht nur höchst ungerecht, sondern auch für die Akzeptanz der Energiewende nicht förderlich. Wir brauchen einen fairen Lastenausgleich! Es muss auch geprüft werden, ob die Netzkosten, die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz bedingt sind, bundesweit gerechter verteilt werden können.“ Woidke ließ keinen Zweifel daran, dass für das Gelingen der Energiewende die Bezahlbarkeit der Energie und die Versorgungssicherheit entscheidend sind, um die Akzeptanz in Bevölkerung und Wirtschaft zu erhalten. Deshalb sei auch die Braunkohleverstromung bis auf Weiteres unverzichtbar. „Ohne die Braunkohle wird der Weg der Energiewende ziemlich schnell in einer Sackgasse enden.“ Zudem sei die Braunkohle der einzige grundlastfähige Energieträger, der in Deutschland zur Verfügung stehe. „Gerade in heutigen Zeiten sollte der Wert einer unabhängigen Energieversorgung nicht unterschätzt werden.“