Staatskanzlei

Woidke: Erster deutsch-polnischer Bahngipfel mit konkreten Ergebnissen - Perspektiven für Verbindungen nach Stettin und Breslau aufgezeigt

veröffentlicht am 11.09.2015

Deutschland und Polen wollen ihre Anstrengungen für leistungsfähige und schnelle Schienenverbindungen zwischen beiden Ländern erhöhen. Das ist die wichtigste Botschaft des ersten deutsch-polnischen Bahngipfels, der heute auf Einladung des Polen-Koordinators der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, in Potsdam tagte. Wie Woidke nach den Beratungen mitteilte, haben die Bundesregierung und die Deutsche Bahn zugesichert, alle Anstrengungen zu unternehmen, damit die Elektrifizierung der Strecke Berlin-Szczecin (Stettin) bis 2020 planmäßig durchgeführt oder gar verkürzt werden kann. Dann soll der Zug zwischen beiden Metropolen 80 Minuten benötigen. Schon ab Dezember 2015 soll täglich ein weiterer Direktzug zwischen Berlin und Stettin verkehren, um das Angebot für die Reisenden zu verbessern. Zudem soll es bis zum nächsten Jahr einen konkreten Plan dafür geben, wie die Fernverkehrsverbindung Berlin-Wrocław (Breslau) ausgebaut werden kann, damit dann wieder reguläre Fernzüge verkehren können. Woidke kündigte zugleich an, dass mit höchster Wahrscheinlichkeit zwischen Mai und September 2016 an Wochenenden durchgehende ´Kulturzüge´ Berlin und Breslau verbinden werden, um Interessierten einen Besuch der Kulturhauptstadt per Bahn zu ermöglichen. Brandenburg und Berlin beteiligen sich mit je 100.000 Euro an dem Fernzug. Zudem soll die Umsteigeverbindung über Poznań (Posen) nach Breslau mit dem neuen Fahrplan fahrgastfreundlich vereinfacht werden. Als gute Nachricht nannte Woidke auch, dass die Züge zwischen Dresden und Breslau nun einen Zwischenstopp nur noch in Görlitz machen müssen, da die polnischen Züge die Genehmigung zur Fahrt auf deutsches Gebiet erhalten haben. Woidke zeigte sich zufrieden, dass sowohl die Vertreter der Regierungen in Berlin und Warschau, der beiden Bahnunternehmen als auch der Bundesländer und Wojewodschaften deutlich gemacht haben, an schnellen Lösungen arbeiten zu wollen. So habe die Bundesregierung zugesichert, dass das Vertragsgesetz zum 2012 unterzeichneten Eisenbahnrahmenabkommen noch im September 2015 dem Bundeskabinett vorgelegt und dann rasch vom Deutschen Bundestag verabschiedet werden soll. Die polnische Seite will nächstes Jahr zu einem weiteren Bahngipfel einladen. An dem ersten Treffen dieser Art nahmen die Bahnchefs, die deutschen und polnischen Verkehrs-Staatssekretäre, die Ministerpräsidenten Brandenburgs und Sachsens, Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider, Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel, Berlins Verkehrssenator Andreas Geisel, Verkehrsminister und Marschälle der Wojewodschaften sowie die Botschafter beider Länder teil. Fotos der Veranstaltung zum Download (Quelle brandenburg.de)