Staatskanzlei

Woidke zum ´Schicksalstag der Deutschen: Grundwerte von Freiheit und Demokratie verteidigen

veröffentlicht am 08.11.2015

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat angesichts der schicksalhaften Bedeutung des 9. November für Deutschland gemahnt, die Grundwerte von Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Woidke erklärte in Potsdam:

„Den 9. November begehen wir in diesem Jahr unter dem Eindruck der größten humanitären Herausforderung für Deutschland seit dem Mauerfall. Gerade angesichts der immensen Zahl der Flüchtlinge tritt die grundlegende Lehre aus dem ´Schicksalstag der Deutschen´ umso deutlicher hervor: Ein für die Menschen lebenswertes, wirtschaftlich starkes und demokratisches Deutschland gibt es nur, wenn die Grundwerte von Freiheit und Demokratie nicht nur gelebt, sondern auch täglich verteidigt werden. Wer unter dem Vorwand von berechtigten Sorgen und Ängsten der Bevölkerung angesichts der Flüchtlingszahlen Ressentiments gegenüber Fremden schürt, Hass und Lügen verbreitet und Gewalt ausübt, treibt ein gefährliches Spiel. Bürgergesellschaft und Staat müssen weiter gemeinsam klare Kante zeigen. Das sind wir nicht nur den Flüchtlingen schuldig, die bei uns Schutz und Hilfe suchen, sondern auch den unzähligen Opfern von Antisemitismus, Rassenhass und Gewalt in unserer Geschichte.“

Der 9. November gilt wegen mehrerer bedeutsamer Ereignisse als Schicksalstag in der deutschen Geschichte. Unter anderem wurde an diesem Tag der Novemberrevolution 1919 die Republik ausgerufen. Im Jahr 1923 wurden die Nationalsozialisten mit dem berüchtigten Hitler-Ludendorff-Putsch in München erstmals international breit wahrgenommen. 1938 inszenierten die Nazis an diesem Tag Pogrome gegen die Juden, die als so genannte Reichskristallnacht in die Geschichte eingingen. 1989 schließlich fiel die Berliner Mauer, das wichtigste Symbol der durch den Zweiten Weltkrieg ausgelösten Teilung Europas.