Staatskanzlei

Woidke: Integration braucht langen Atem

veröffentlicht am 10.07.2016

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat den Kirchengemeinden in Brandenburg für deren Engagement bei der Integration von Flüchtlingen gedankt. „Viele Christinnen und Christen helfen, damit sich die Geflüchteten bei uns willkommen fühlen können“, betonte Woidke am Sonntag beim Havelländischen Kirchentag in Falkensee. „Sie geben den Menschen das Gefühl, dass aus Fremden auch Freunde werden können.“ Woidke machte zugleich deutlich, dass Integration eine Medaille mit zwei Seiten sei. „Wir müssen auch auf die Menschen in unserem Land zugehen, die mit großer Unsicherheit auf Veränderungen reagieren.“ Die Integration von Neuankömmlingen, die eine dauerhafte Bleibeperspektive haben, sei ein Marathon, betonte Woidke. „Dafür brauchen wir einen langen Atem und ein gutes Durchhaltevermögen. Mit dem ‚Bündnis für Brandenburg‘ haben wir deshalb ein Dach geschaffen, das die Integrationsmaßnahmen bündelt und gute Ideen weiterträgt. Es gibt viele tolle Initiativen in allen Landesteilen. Mit dem Bündnis schaffen wir eine Plattform und vernetzen die Aktiven miteinander.“ Nach den Worten von Woidke muss man sich damit auseinandersetzen, dass fremde Menschen bei manchen Alteingesessenen ein Gefühl großer Unsicherheit aufkommen lassen. „Politisch und gesellschaftlich ist klar, dass wir gegen Hass und Gewalt klare Kante zeigen. Deshalb verbinden wir die Arbeit für die Integration Geflüchteter auch mit der Arbeit für Weltoffenheit und Toleranz in Brandenburg. Denn in unserem Zusammenleben ist kein Platz für Fremdenfeindlichkeit – und für Gewalt schon gar nicht.“ Offenheit gegenüber dem, was sich zunächst nicht erschließt, sei dagegen ein wichtiges Fundament der Gesellschaft. Woidke: „Für mich ist das eine zutiefst christliche Botschaft, die auf dem Gebot der Nächstenliebe aufbaut. Wir dürfen nicht müde werden, diese Botschaft denen zu vermitteln, die Angst haben vor Veränderungen und vor Fremden, die zu uns kommen. Eine so verstandene Inte- gration funktioniert in beide Richtungen: Wir helfen den Neuankömmlingen bei ihrer Ankunft bei uns. Wir helfen aber auch verunsicherten Einheimischen.“