Staatskanzlei

Gorholt mahnt weitere Aufarbeitung der Geschichte in Sachsenhausen an

veröffentlicht am 25.09.2016

Brandenburgs Landesregierung setzt sich für die weitere Aufarbeitung der differenzierten Geschichte der Lager in Sachsenhausen vor und nach 1945 ein. Der Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretär Martin Gorholt, gedachte heute bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Gedenkstättenstiftung und ehemaliger Häftlinge der Einrichtung des so genannten sowjetischen Speziallagers vor 71 Jahren in Sachsenhausen.

Gorholt erinnerte daran, dass erst die Friedliche Revolution von 1989 die Weichen dafür stellte, die Tabus, mit denen das Sprechen und Schreiben über die Sowjetischen Speziallager über Jahrzehnte verbunden war, zu brechen. 

Gorholt: „Dank intensiver Forschung, Zeitzeugengesprächen, der Öffnung weiterer Archive und der Kooperationen mit russischen Wissenschaftlern wissen wir mittlerweile weitaus mehr über das Speziallagersystem.“

Der Staatssekretär betonte zugleich: „Wir wissen auch, dass in den Speziallagern Schuldige und Unschuldige inhaftiert waren. Hier saßen NS-Täter und Verantwortliche für schlimmste Verbrechen ebenso ein wie durch Verleumdungen fast zufällig Verfolgte. Diese „Zwei-Seitigkeit“ der Lagergeschichte wollen wir nicht relativieren. Das Gedenken an die unschuldigen Opfer heute bedeutet keine Verdrängung unserer historischen Verantwortung.“  Nicht zuletzt deswegen sei die weitere Aufarbeitung der differenzierten Geschichte dieses Ortes besonders wichtig.