Staatskanzlei

Kabinett beschließt Strategie Stadtentwicklung und Wohnen

veröffentlicht am 01.08.2017

Die Landesregierung richtet ihre Stadt- und Wohnungspolitik neu aus. Das Kabinett billigte heute die von Baustaatssekretärin Ines Jesse vorgelegte „Strategie Stadtentwicklung und Wohnen". Eckpunkte der Strategie waren zuvor bei Regionaldialogen im Land der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Jesse: „Mit der Strategie wollen wir die Zukunftsfähigkeit unserer Städte sichern, um sie attraktiv und lebenswert zu erhalten und bezahlbares Wohnen für alle zu ermöglichen. Je nach ihrer Situation müssen für die Städte und Gemeinden differenzierte Lösungsansätze gefunden werden. Die ‚Strategie Stadtentwicklung und Wohnen‘ bietet dafür den Rahmen. Ihre Ziele berücksichtigen die Festlegungen im Landesentwicklungsplan und sind eng mit der Mobilitätsstrategie verknüpft."

Eine der größten Herausforderungen bei der künftigen Entwicklung der Städte ist der demographische Wandel. In den Städten im weiteren Metropolenraum, in denen die Bevölkerungszahlen sinken, müssen beispielsweise die Verkehrs-, Bildungs- und Sozialangebote angepasst werden. Dagegen verzeichnen die brandenburgischen Gemeinden insbesondere nahe Berlin einen verstärkten Zuzug. Hier müssen Angebote erweitert oder neu geschaffen werden. In den Fokus gerückt sind auch die Städte, die in etwa einer Stunde von Berlin erreichbar sind und deren Bevölkerung sich stabilisiert hat. Alle Städte sollten in Ihren integrierten Stadtentwicklungskonzepten jeweils die geeigneten Lösungen manifestieren. Das Strategiepapier nennt dafür acht Ziele:

  • Stadtentwicklung als Strukturpolitik ausgestalten
    Die Städte sollen als Standorte der wirtschaftlichen Entwicklung, der Kultur, der Wissenschafts-, Bildungs-. Sozial- und Gesundheitsinfrastruktur gestärkt werden.
  • Integrierte Stadtentwicklung vorantreiben
    Integrierte Ansätze bedeuten ein gemeinschaftliches und abgestimmtes Handeln der verschiedenen städtischen Akteure. Wirtschaft, Wissenschaft, Verbände sowie Bürgerinnen und Bürger sollten frühzeitig in die Planung und Umsetzung von städtischen Projekten eingebunden werden.
  • Energetischen Umbau in Stadt und Quartier voranbringen
    Nicht nur einzelne Gebäude sollten nach den neuesten Energiestandards umgebaut werden; es sollten auch stadtbezogene Aspekte wie die Wärmeversorgung durch gebäudeübergreifende Wärmenetze in den Fokus genommen werden.
  • Stadtentwicklung und Mobilität stärker vernetzen
    Szenario ist die Stadt der kurzen Wege mit guter Infrastruktur, lebendiger Nachbarschaft und sozialem Miteinander, angemessener Nahversorgung sowie leistungsfähigem Personennahverkehr.
  • Bezahlbares, generationsgerechtes Wohnen für alle sichern
    In allen Städten und Wohnungsmärkten des Landes müssen die Wohnungsbestände verbessert oder verändert werden: mehr barrierefreie und mehr kleinere Wohnungen für Singles, Alleinerziehende und ältere Menschen. Neben der Sicherung sozialverträglicher, bezahlbarer Mieten, ist auch die energetische Sanierung ein wichtiges Thema. In angespannten Märkten ist mehr Wohnungsneubau erforderlich.
  • Baukulturelles Erbe sichern, Identität bewahren
    Bauliche und städtebauliche Qualität prägen Heimatgefühl und Identität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Qualität lässt sich nur über gute Planungsprozesse mit öffentlicher Beteiligung erreichen. Mitreden bei der Bewahrung und Gestaltung der gebauten Umwelt schafft Bindung an den Ort.
  • Interkommunale Kooperation ausbauen
    Viele Herausforderungen lassen sich besser gemeinsam lösen. Dies betrifft die Sicherung der Daseinsvorsorge und der Erreichbarkeit - unabhängig davon, ob die Städte im weiteren Metropolenraum liegen oder nahe der Hauptstadt.
  • Rechtsrahmen für Planen und Bauen weiter modernisieren
    Angesichts immer knapper werdendem Bauland in den Gemeinden nahe Berlin sind Konzepte gefragt, mit denen die Städte die Bodennutzung aktiv steuern können. Im weiteren Metropolenraum müssen die Städte die Bauleitplanung zum Stadtumbau und zur Aufbereitung frei werdender Flächen nutzen.

Die Strategie Stadtentwicklung und Wohnen finden Sie unter: http://www.mil.brandenburg.de/sixcms/detail.php/824245

 

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