Staatskanzlei

Blick auf unsere Geschichte – Platzeck auf dem Festakt zum Jubiläum der Mark Brandenburg

veröffentlicht am 11.06.2007

Die Gründung der Mark Brandenburg vor 850 Jahren stellt nach Worten von Ministerpräsident Matthias Platzeck einen der wichtigen Bezugspunkte märkischer Geschichte dar. Beim Festakt am Montag im Dom zu Brandenburg an der Havel sagte Platzeck: „Vor allem für die junge Generation, in deren Biografie die Wende von 1989 und der Zweite Weltkrieg genauso wenig eine Rolle spielen wie die Geburtsstunde der Mark Brandenburg vor 850 Jahren, müssen wir diese Daten aufheben. Sie sind die Bezugspunkte, aus denen wir die Kraft schöpfen, die wir für alles Künftige brauchen.“ Der Ministerpräsident lud die Brandenburger ein, sich am historischen Rückblick zu beteiligen. Platzeck erinnerte daran, dass sich die märkische Bevölkerung im Laufe der Jahrhunderte oft veränderte und auf diese Weise eine Vielzahl von Eigenschaften in sich aufnahm. Wörtlich sagte er: „Die Mark war immer ein Zuwanderungsland, das Menschen aus ganz Europa eine neue Heimat bot. Im 17. Jahrhundert kamen Hugenotten aus Frankreich, Weber aus Böhmen, es kamen Holländer. Der slawische Einfluss blieb durch die im Süden des Landes lebenden Sorben/Wenden bis heute erhalten. Im 20. Jahrhundert kamen die Kriegsflüchtlinge und Vertriebenen aus dem Osten. Die Alteingesessenen erhielten so immer wieder neue Anregungen und mussten sich Herausforderungen stellen. Dieses Völkergemisch hat bis heute das Bewusstsein der Menschen geprägt.“ Nach Einschätzung von Platzeck ist in 40 Jahren DDR mit ihrer künstlichen Bezirksstruktur viel von Heimatgeschichte verschüttet worden. Erst mit der Wende sei das Bewusstsein „eines freien deutschen Landes im geeinten Europa deutlich gewachsen“. Großen Anteil habe daran der erste Ministerpräsident Manfred Stolpe gehabt, der den Brandenburgern mit der „Märkischen Heide“ von Gustav Büchsenschütz ihre Hymne zurückgegeben habe. Heute sei der rote Adler wieder Wappentier des Landes. Der Ministerpräsident verwies auf die enorme Entwicklung, die das Land und seine Bürger seit der Neugründung Brandenburgs durchgemacht haben. Heute befinde sich Brandenburg auf gutem Weg: Die Wirtschaftszahlen der ersten fünf Monate 2007 überträfen alle Erwartungen. Die Unternehmer stellten optimistische Prognosen für die Zukunft. Die Zahl der Menschen, die wieder Arbeit finden, steige. „Die Stimmung im Lande wendet sich zum Positiven. Viele spüren, dass es mit Brandenburg voran geht.“ Platzeck bekräftigte den Kurs der Landesregierung, vor allem in Bildung, Forschung und Wissenschaft zu investieren, also in die Köpfe der Menschen. „Bestens gebildete, bestens ausgebildete Menschen sind Voraussetzung für den Bestand und die Weiterentwicklung der demokratischen Gesellschaft wie für den wirtschaftlichen Fortschritt und Wohlstand.“