Staatskanzlei

Platzeck bei Jubiläumsveranstaltung der Opferschutzorganisation Weisser Ring

veröffentlicht am 08.07.2008

Im Skandal um NPD-Wachschützer an einem Baggersee in Bad Liebenwerda hat Ministerpräsident Matthias Platzeck den Kommunalpolitikern der demokratischen Parteien vor Ort und engagierten Bürgern den Rücken gestärkt. Platzeck zeigte sich überzeugt, dass die Bürgergesellschaft im Elbe-Elster-Kreis wie auch anderswo in Brandenburg Rechtsextremisten „keinen Fußbreit Boden überlassen“ werde. „Die Entscheidung des Eigners, zum Schutz vor Kriminalität Neonazis anzuheuern, ist ein Tabubruch und durch nichts zu rechtfertigen.“ Platzeck erinnerte daran, dass seit Jahren im Kreis erfolgreich “Präventionsstrategien gegen Rechtsextremismus“ praktiziert werden. Platzeck äußerte sich in Potsdam auf der Veranstaltung zum 15-jährigen Bestehen der Opferschutz-Organisation „Weisser Ring“. Die Organisation habe sich als „Anwalt und Stimme der Opfer von Verbrechen“ positioniert und Anerkennung erworben. „Opferschutz und Opferhilfe sind von herausragender Bedeutung für die Sicherheit in Brandenburg. Dass wir soweit gekommen sind, haben wir zum wesentlichen Teil dem Weissen Ring zu verdanken.“ Seit nunmehr fünfzehn Jahren arbeite der Verein beharrlich darauf hin, die Opfer von Verbrechen und ihre Familien nicht allein zu lassen, so der Ministerpräsident, der Schirmherr der Organisation im Land Brandenburg ist. „Seit 1993 ist mit heute insgesamt 18 Anlaufstellen und rund 136 ehrenamtlichen Helfern ein echtes Netzwerk der Solidarität entstanden.“ Seit Beginn der Vereinsarbeit konnte der Weisse Ring, getragen im Land von rund 800 Mitgliedern, in Brandenburg bereits 3.554 Opfer von Straftaten unterstützen - auch finanziell. Der Ministerpräsident stellte das Wirken der vielen Ehrenamtlichen für die Opferschutz-Organisation heraus. „Sie betreuen die Opfer persönlich und individuell: Sie helfen beim Umgang mit Behörden, ermöglichen Rechtsberatung und psychologische Therapie, sie begleiten die Betroffenen zu Gerichtsterminen und sorgen dafür, dass sich Opfer von den Folgen der Verbrechen erholen können. Das alles ist von unschätzbarem Wert.“ Platzeck erinnerte daran, dass sich nach einem Verbrechen alle öffentliche Aufmerksamkeit meist auf den Täter richte. „Dabei brauchen die Opfer mindestens ebensoviel Aufmerksamkeit“, sagte Platzeck. „Die Herausforderungen reichen von der öffentlichen Anerkennung und uneingeschränkten Ächtung des Verbrechens bis zu konkreten Hilfsangeboten.“ Er begrüßte es, dass bei den Aufgaben des Vereins auch die Vorbeugung und aufklärende Öffentlichkeitsarbeit einen hohen Stellenwert habe, was sich etwa in dem Infomobil des Landesverbandes und der Mitarbeit im Landespräventionsrat zeige. Platzeck wörtlich: „Wir sind auf die Zusammenarbeit und Vernetzung öffentlicher und privater Einrichtungen angewiesen, wenn wir die gesamtgesellschaftliche Kriminalprävention voranbringen wollen.“