Staatskanzlei

Brandenburg-Präsentation in Warschau eröffnet

veröffentlicht am 02.10.2008

In Warschau hat am Donnerstagabend die dreitägige Präsentation des Landes Brandenburg begonnen. Unter dem Motto „Offen für Nachbarn“ wird sich Brandenburg in allen Bereichen von der Politik über Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur, Sport bis hin zum Tourismus als lebendiges und weltoffenes Land vorstellen. Zu den Highlights gehören morgen der Empfang von Ministerpräsident Matthias Platzeck und des deutschen Botschafters, Michael H. Gerdts, eine Wirtschaftspräsentation und eine große Freiluftschau auf dem Theaterplatz von Warschau. Regierungssprecher Braune: „Mit dieser Präsentation will sich Brandenburg in Polen bekannter machen. Die Schau soll zur Stärkung der vertrauensvollen Zusammenarbeit beitragen“. Auch der Europa-Ausschuss des Landtages ist mit einem eigenen Programm in Warschau präsent. Die Vizepräsidentin des Landtags, Gerlinde Stobrawa, eröffnete zum Auftakt eine Ausstellung über die Brandenburgische Gedenkstättenstiftung. Damit will das Land Brandenburg gerade in Polen dokumentieren, dass es die Erinnerung an die Opfer von Nazi-Diktatur und Gewalt wach hält und sich mit der Vergangenheit auch weiterhin auseinandersetzt. An der Zeremonie im „Haus der Begegnungen mit der Geschichte“ nahmen Überlebende der Konzentrationslager teil. Stiftungsdirektor Günter Morsch betonte: „In den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen waren Zehntausende polnischer Frauen, Männer und Kinder inhaftiert, wurden gequält und ermordet. Die Stiftung fühlt sich daher in besonderem Maße der Erinnerung an das Schicksal der polnischen Häftlinge verpflichtet.“ Morsch zufolge haben die Gedenkstätten der Stiftung in den vergangenen Jahren immer wieder auf das Schicksal einzelner Häftlingsgruppen, wie den jungen Polinnen, die Opfer medizinischer Experimente wurden, aufmerksam gemacht. Die Zusammenarbeit mit Gedenkstätten, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie vor allem mit den Verbänden der überlebenden Häftlinge in Polen werde auch in der Zukunft ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Stiftung sein. In der Schau werden die Einrichtungen der Stiftung vorgestellt und ihr Wandlungsprozess zu modernen zeithistorischen Museen veranschaulicht. Unter dem Dach der Stiftung sind die KZ-Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück sowie das Museum des Todesmarsches bei Wittstock und die Dokumentationsstelle im ehemaligen Zuchthaus Brandenburg/Havel zusammengefasst. Parallel dazu lud die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zu einem Vortrag ein. Professor Dr. Werner Benecke, Inhaber der Gerd-Bucerius-Stiftungsprofessur für Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas an der Viadrina, referierte über das Thema „Die alte und die neue Viadrina“. An der Vorlesung nahm für die Landesregierung Europastaatssekretär Gerd Harms teil. Als kultureller Höhepunkt der Präsentation gilt am Abend das Filmlivekonzert „Nosferatu“ im Teatr Wielki. Akteure sind das Deutsche Filmorchester Babelsberg und das Orchester der Polnischen Nationaloper.