Staatskanzlei

Die Kriegstoten nie vergessen – den Überlebenden zuhören – die richtigen Lehren ziehen

veröffentlicht am 30.04.2005

Ministerpräsident Matthias Platzeck anlässlich der Gedenkveranstaltungen des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge auf der sowjetischen Kriegsgräberstätte Baruth und auf dem Waldfriedhof Halbe zum 60. Jahrestag des Kriegsendes „Auf den heutigen Veranstaltungen des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge gedenken wir 60 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges der Soldaten und Zivilisten, die noch in den letzten Kriegstagen ihr Leben lassen mussten. Baruth und Halbe sind zwei Orte, die durch die Kesselschlacht zu trauriger Berühmtheit kamen. In den von den Nationalsozialisten begonnenen Krieg waren 67 Staaten der Welt beteiligt. 60 Millionen Tote sind seine grauenhafte Bilanz. Hinter jedem einzelnen steckt ein Schicksal. Um so wichtiger, dass wir diese zum Teil namenlosen Menschen nie vergessen. Wichtig ist auch, dass wir den Überlebenden zuhören. Besser als jedes Geschichtsbuch können sie vermitteln, was damals geschah und welche Anstrengungen wir heute unternehmen müssen, damit so etwas nie wieder geschieht. Ohne Erinnerung ist kein Verstehen der Gegenwart und kein Bewältigen einer gemeinsamen friedlichen Zukunft möglich! Der 8. Mai 1945 ist der Tag der Rettung der europäischen Zivilisation, der Tag der Befreiung. Es ist verabscheuungswürdig, dass in völliger Verkennung der Fakten an jedem Samstag vor dem Volkstrauertag Rechtsextremisten und Neonazis zu einer fragwürdigen Heldenverehrung der Angehörigen der Wehrmacht aufmarschieren. Sie beschmutzen diesen Ort des Gedenkens, in dem sie die Symbole eines verbrecherischen, zurecht verloren gegangenen Krieges hoch halten. Sie vereinnahmen einen Teil der Opfer für ihre menschenverachtenden Ziele. Ich versichere: Das Land Brandenburg wird alles tun, um rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien und Gruppierungen darin zu hindern, zunehmend den öffentlichen Raum zu besetzen. Wir gedenken der Opfer, wir verleihen unserer Trauer über Leid und Verlust Ausdruck und geben damit unser Bekenntnis, dass wir jeder Gefahr der Wiederholung entgegen treten!“