Staatskanzlei

Was kostet Bürokratie? - Workshop in der Staatskanzlei

veröffentlicht am 05.12.2005

Im Land Brandenburg sollen in einem Pilotprojekt die Kosten von Bürokratie in Unternehmen und Verwaltung gemessen werden. Vorbild ist das so genannte Standard-Kosten-Modell aus den Niederlanden, welches seit mehreren Jahren erfolgreich angewandt wird und dazu beigetragen hat, dass dort die Bürokratiekosten bereits erheblich gesenkt wurden. Zum weiteren Vorgehen im Land Brandenburg trafen sich heute auf Einladung der Potsdamer Staatskanzlei, des Finanzministers Rainer Speer und der Vorsitzenden des zuständigen Landtagssonderausschusses, Tina Fischer, Vertreter des Landtags, der Landesregierung, von Wirtschaftskammern und Verbänden zu einem Workshop. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Appel, bezeichnete es als Ziel der Landesregierung, die Wirtschaft – aber auch Bürger und Verwaltung – von unnötiger und vermeidbarer Bürokratie zu entlasten. Deshalb wollten Staatskanzlei und Finanzministerium ein Pilotprojekt zur Messung von Bürokratiekosten in Unternehmen und in der Verwaltung einleiten, um Erfahrungen mit der Anwendung des Standard-Kosten-Modells auf Landesebene zu sammeln. Appel zufolge wird derzeit auf Bundesebene an der Übertragung des niederländischen Modells auf deutsche Verhältnisse gearbeitet. Die neue Regierung hatte sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, Wirtschaft und Bürger von Bürokratiekosten zu entlasten. Appel betonte, auch in anderen Staaten Europas finde dieses erfolgreiche Modell aus den Niederlanden Nachahmer: Großbritannien, Dänemark, Schweden, Norwegen und Belgien hätten sich nach intensiven Prüfungen für eine Anwendung entschieden. Auch die Europäische Union diskutiere das Verfahren.