Staatskanzlei

Platzeck ruft zu ehrenamtlicher Tätigkeit auf – Empfang auf dem Krongut Bornstedt

veröffentlicht am 17.12.2005

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat die Brandenburger zu einer Ausweitung des ehrenamtlichen Engagements aufgerufen. Zwar sei schon jetzt etwa jeder Dritte in irgendeiner Weise ehrenamtlich aktiv. Gleichwohl gebe es noch jede Menge Reserven, sagte Platzeck am Samstag beim Empfang des Landtagspräsidenten und des Ministerpräsidenten zum Tag des Ehrenamtes im Krongut Bornstedt in Potsdam. Platzeck hob hervor, dass deutschlandweit schätzungsweise 23 Millionen Menschen Tag für Tag uneigennützige Arbeit leisten. Dieses Engagement gehe quer durch alle Schichten und Altersgruppen der Bevölkerung. Die Helfer investierten dabei Zeit, Wissen und nicht selten auch Geld. Andererseits bereichere bürgerschaftliches Engagement aber auch diejenigen, die es aufbringen, unterstrich der brandenburgische Ministerpräsident. Weiter lobte Platzeck: „Heute sind es vor allem Seniorinnen und Senioren, die im Ehrenamt eine sinnvolle Bereicherung des eigenen Lebens und des Lebens anderer sehen. Menschen im höheren Lebensalter sind einer der wichtigsten Aktivposten der Gesellschaft. Sie sind kompetent, verspüren noch Kraft und Energie, fühlen sich verantwortlich. In dem sie Aufgaben übernehmen, die andere nicht tun können oder wollen, stärken sie die Bürgergesellschaft.“ In diesem Bereich liege auch eine große Herausforderung des demografischen Wandels. Die Senioren bildeten dabei mit ihren Zeitreserven, ihrer Lebenserfahrung und ihrem Wissen einen wertvollen Schatz. Zugleich verwies Platzeck auf noch bestehende Reserven. Deshalb sei in der Staatskanzlei eine Koordinierungsstelle für das Ehrenamt eingereichtet worden. Ziel sie die Schaffung eines landesweiten Anlaufpunktes gewesen, der Initiativen bekannt macht, Erfahrungsaustausche organisiert, Netzwerke knüpft, Potenziale aufdeckt und Ehrenamtliche und deren Arbeit würdigt. In diesem Zusammenhang verwies Platzeck auf das am Donnerstag freigeschaltete Internetportal www.ehrenamt.brandenburg.de. Hier fänden sich nicht nur Informationen, sondern auch Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme untereinander. Bei der Freischaltung des Portals waren auch die Landesverträge zur Unfall- und Haftpflichtversicherung für Ehrenamtler unterzeichnet worden. Der Versicherungsschutz soll ab 1. Januar 2006 gelten. Klar sei bei alldem, dass freiwilliges Engagement den Sozialstaat nicht überflüssig mache. Platzeck betonte aber: „Die Arbeit im Ehrenamt ist sinnvolle Ergänzung und soll vor allem dort greifen, wo der Staat nichts zu suchen hat oder wo Hilfe durch den Staat schwer zu organisieren ist.“