Staatskanzlei

Ministerpräsident Platzeck würdigt Manfred Stolpe

veröffentlicht am 16.05.2006

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat die Verdienste seines Amtsvorgängers Manfred Stolpe um das Land Brandenburg und um Deutschland gewürdigt. In einer Rede beim Empfang zu Ehren des 70. Geburtstags Stolpes betonte Platzeck dessen „tiefe und ehrliche Verbundenheit mit diesem Land“. Diese habe Stolpe Respekt und Anerkennung, ja sogar Verehrung eingebracht. Platzeck bezeichnete Stolpe als einen „Ministerpräsidenten zum Anfassen“ und einen „Menschenfischer im besten Sinne des Wortes“. Stolpe habe Mut bewiesen und „jede Menge Erfolg“ gehabt, resümierte Platzeck unter Anspielung auf eines von Stolpes Lieblingszitaten Theodor Fontanes: „Am Mute hängt der Erfolg“. In seiner Rede erinnerte Platzeck daran, dass Stolpe in seinen kirchlichen Funktionen in der DDR nie aufgehört habe, an ein gemeinsames Deutschland zu glauben. Seine Aufgaben als Konsistorialpräsident hätten ihm „tagtäglich vor Augen geführt, dass man die staatliche Teilung notgedrungener Weise akzeptieren muss, sich jedoch nicht damit abfinden sollte, dass Familien getrennt, Menschen in ihren Freiheiten beschnitten werden“. Nach der Gründung des Landes Brandenburg habe Stolpe als Ministerpräsident darauf hingewiesen, dass es für Ost und West kein leichter Weg in die deutsche Einheit sein würde. Stolpe habe es zu Recht als entscheidende Aufgabe angesehen, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen. Den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit habe Stolpe als „wichtigste innergesellschaftliche Friedensfrage“ bezeichnet. Ebenso viel tiefe Wahrheit habe in der Voraussage Stolpes gelegen, dass „der Westen nun in die DDR, aber die DDR auch in den Westen“ komme. Platzeck würdigte das jetzige ehrenamtliche Engagement Manfred Stolpes, der sich nach seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung nun unter anderem um die Beziehungen Brandenburgs zu seinen osteuropäischen Nachbarn kümmere. Er tue dies aus einer moralischen Verpflichtung heraus, auch „aus Dankbarkeit für alle jene Regierungen und Menschen, die in Polen, Tschechien, Ungarn und der Sowjetunion einiges an Vorarbeit für den Herbst 1989 in der DDR geleistet haben“. Rede Richard Schröder, PDF-Datei