Staatskanzlei

Gesunder Altersmix - Platzeck würdigt 45+-Initiative in Neuruppiner Netto-Filiale

veröffentlicht am 02.11.2006

Ministerpräsident Matthias Platzeck sieht in der Initiative der Discounter-Kette Netto zur Einstellung älterer Arbeitnehmer ein nachahmenswertes Beispiel. Beim Besuch der Filiale in Neuruppin, die sich an der Aktion „45+“ beteiligt, würdigte Platzeck heute die Strategie, auch Menschen jenseits dieses Alters wieder eine realistische und langfristige Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Platzeck sagte während der Gesprächsrunde in der Netto-Filiale: „Diese Menschen gehören noch lange nicht zum ´alten Eisen´. Es wäre äußerst fatal, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten für den Arbeitsmarkt nicht zu nutzen. Zudem steht unsere Gesellschaft in der Pflicht, möglichst vielen älteren Menschen ein Arbeitsleben in Würde zu ermöglichen.“ Es gibt nach Unternehmensangaben zwei „45+“-Netto-Märkte in Deutschland, einen seit 1999 in Berlin und einen seit Mai 2003 in Neuruppin. Das Fazit aus diesen Filialen: Ältere Arbeitnehmer seien engagiert, belastbar, genauso wenig krank wie jüngere Mitarbeiter und verfügten über viele Erfahrungen im Umgang mit Kunden. Wie Platzeck bei dem Besuch erfuhr, erhielten acht Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 47 und 57 Jahren in Neuruppin eine neue Beschäftigungsmöglichkeit. Davon waren acht zuvor arbeitslos gemeldet und zwei, die Filialleiterin und ihre Stellvertreterin, in anderen Netto-Supermärkten beschäftigt. Das Unternehmen – so hieß es - setze auf eine gesunde Altersstruktur in den Märkten. Es solle ein Altersmix durchgesetzt werden, damit die Generationen voneinander lernten und sich so gezielter auf die Kunden einstellen könnten. Das Projekt wurde fast ausschließlich über Eigenmittel der Handelskette Netto finanziert. Nur in einem Fall wurde eine vierwöchige Trainingsmaßnahme durch die Arbeitsagentur gefördert. Den Ansatz, ausschließlich Ältere zu beschäftigen, übernahm die Geschäftsführung der Netto-Supermarktkette in Deutschland von der Muttergesellschaft in Dänemark, wo 1999 in Kopenhagen in einem Pilotprojekt gute Erfahrungen gemacht wurden. Durch die EU wurde es mittlerweile als „Good-Practice“ eingestuft.