Appel: Wirtschaftliche Chancen der Demografie und Erfahrungswissen älterer Beschäftigter nutzen
veröffentlicht am 07.11.2006
Staatskanzleichef Clemens Appel kündigte heute an, Kompetenzzentren zur betrieblichen Gesundheitspolitik für ältere Arbeitnehmer im Land Brandenburg einzurichten. Auf der Jahressitzung des Kuratoriums des Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKW) in Berlin sagte er: „Die demografische Entwicklung führt unter anderem auch dazu, dass in den Betrieben in Zukunft wieder mehr ältere Menschen arbeiten werden. Darauf gilt es sich einzustellen.“ Appel verwies auf die Fähigkeiten älterer Arbeitnehmer: „Ihr Erfahrungswissen, Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und ihre soziale Kompetenz sind sehr wertvoll.“ Appel betonte, dass die brandenburgische Politik früh auf den demografischen Wandel reagiert habe. Er führte zum Beleg zahlreiche Beispiele an: von der Umsteuerung in der Wirtschaftspolitik mit der Festlegung von regionalen Wachstumskernen und Branchenkompetenzfeldern, über die Verknüpfung von Schule und Wirtschaft bis hin zur Gestaltung eines familienfreundlichen Umfeldes. Als Chancen des demografischen Wandels für den Mittelstand bezeichnete der Staatskanzleichef die Seniorenwirtschaft. Appel: „Bei der sogenannten Silver-Economy geht es darum, die Lebensqualität durch seniorengerechte Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Und das berechtigte Interesse der Wirtschaft liegt darin, die Kaufkraft der älteren Menschen zu mobilisieren. Die Wirtschaft muss neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln, denn die Senioren werden als Kunden immer anspruchsvoller und fragen neue Dienstleistungen nach.“ Ein Beispiel solcher Dienstleistungen habe die Kreishandwerkerschaft Niederlausitz entwickelt, so Appel: „Handwerker werden zu Gesundheitsdienstleistern qualifiziert. In Seminaren erlangen die Handwerker die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten zum bedarfs- und fachgerechten Umbau von Seniorenwohnungen. Damit wird es immer mehr älteren Menschen ermöglicht, solange es geht in den eigenen vier Wänden ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“
