Staatskanzlei

Gesundheit, Wirtschaft, Kontaktaufbau – Brandenburg profitiert von EU-Fördermitteln

veröffentlicht am 21.12.2006

Mit weiteren 3,3 Millionen Euro aus der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG III a werden Projekte in der Grenzregion zwischen Deutschland und Polen gefördert. Das Geld fließt in Vorhaben aus den Bereichen Gesundheit, Wirtschaftsförderung und Kontaktpflege zwischen Menschen beiderseits von Oder und Neiße. Die zuständigen deutsch-polnischen Ausschüsse gaben jetzt grünes Licht für die Fördermittel. Dabei tagte der Ausschuss Brandenburg/Lubuskie im polnischen Gorzyca, wo 13 aus EU-Mitteln geförderte Einsatzfahrzeuge für den grenzüberschreitenden Brand- und Katastrophenschutz übergeben wurden. Der Verein Nordbrandenburgischer Onkologischer Schwerpunkt erhält eine Förderung über 477.000 Euro für das „Telemedizinische Netzwerk in der Euroregion Pomerania“. Projektpartner des Vereins sind auf deutscher Seite die Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH (GLG) und Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im Barnim und in Uckermark. Innerhalb von etwa anderthalb Jahren sollen der Aufbau und die Inbetriebnahme eines telemedizinischen Netzwerkes zwischen den Projektpartnern mit den Schwerpunkten Teleradiologie und Telekonferenz erfolgen. Dabei geht es um eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bürger in der Euroregion, die Schaffung effizienter Versorgungsstrukturen durch die Kooperation von Partnern und um wirtschaftliche Impulse für die Grenzregion. Unnötige Transporte von Patienten sollen ebenso vermieden werden wie Mehrfachuntersuchungen. Ziel ist eine flächendeckende, hochwertige und durchgängige Patientenversorgung. Zudem soll ein grenzübergreifender Dialog im Rahmen der Versorgung von Tumorpatienten in Gang kommen. Weitere Informationen: Dr. Georg Lehmann, Tel.: 03332 533466, nos@klinikum-uckermark.de Mehr als 167.000 Euro werden zur Gewährleistung der weiteren Arbeit des Service- und Beratungszentrums Schwedt (SBC) in den Jahren nächsten beiden Jahren zur Verfügung gestellt. Das SBC unterstützt Unternehmen und Einrichtungen aus den Landkreisen Uckermark und Barnim bei der Anpassung an den seit Mai 2004 erweiterten EU-Binnenmarkt. Kleine und mittelständische Unternehmen werden bei der Erschließung neuer Märkte und der Anbahnung von grenzüberschreitenden Wirtschaftskontakten unterstützt. Konkret geht es um Beratung, Vermittlung und Betreuung, um Veranstaltungen und Unternehmerforen zur Wissensvermittlung, den Erfahrungsaustausch und die Anbahnung von Kooperationen. Eine SUCHE-BIETE-BÖRSE als internetbasierte Datenbank bietet kooperationswilligen Unternehmen Zugang zu branchenspezifischen Informationen in deutscher, polnischer und künftig auch englischer Sprache. Derzeit sind fast 3.560 Unternehmen in der Datenbank präsent. Interessierte Unternehmen können ihre Daten online aktualisieren. Weitere Informationen: Kommunalgemeinschaft POMERANIA e.V., Ernst-Thälmann-Straße 4, 17321 Löcknitz, Peter Heise, Tel.: 039754 529-0, E-Mail: peter.heise@pomerania.net Die Europäische Akademie im Schloss Wartin erhält knapp 890.000 Euro für die Gewährleistung des deutsch-polnischen Seminar- und Konferenzbetriebes sowie für wissenschaftlich-kulturelle Aktivitäten. Insbesondere sollen weitere Unterbringungsmöglichkeiten, Seminar- und Tagungsräume geschaffen werden. Die Akademie Schloss Wartin hat neben dem Institut für Politische Wissenschaften und Europäische Studien an der Universität Szczecin/Stettin weitere polnische Partner, mit denen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestaltet wird. In den zurückliegenden 15 Jahren waren rund 3.000 polnische und deutsche Studenten aber auch Studierende aus anderen Ländern in Wartin zu Gast und führten wissenschaftliche Projekte durch. Neben dem wissenschaftlichen Bereich finden in Wartin auf kulturellem Gebiet deutsch-polnische Musiktage, Theateraufführungen und Ausstellungen mit polnischen und deutschen Künstlern statt. Diese kulturellen Höhepunkte locken ca. 2.000 Besucher jährlich an. Weitere Informationen: Europäische Akademie e. V. in Schloß Wartin, Schloßhof 10, 16306 Casekow, Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Mengel, Tel./Fax/E-Mail: 033331 780 / 033331 78199 mengel@wartin.com Der Wintersportverein 1923 Bad Freienwalde kann für den Bau einer 66-Meter-Sprungschanze auf 817.800 Euro setzen. Seit seiner Gründung arbeitet der Wintersportverein mit Vereinen aus Deutschland, Polen und Tschechien eng zusammen. Eine intensive Zusammenarbeit gibt es seit 2001 mit Sportfreunden aus dem polnischen Zielin. Bereits beim Bau der Zehn- und Zwanzigmeter-Schanze gab es gemeinsame Aktivitäten. Die Ausrüstung der polnischen Sportler erfolgte durch den WSV Bad Freienwalde. Seitdem wird mit Kindern der Schule aus Zielin regelmäßig zweimal wöchentlich auf den Schanzen trainiert. Insgesamt besteht die polnische Trainingsgruppe aus 17 und die deutsche Gruppe aus 30 Sportlern. Gemeinsam fahren die Sportler zu Wettkämpfen und Trainingslagern. Zwischen dem Deutschen Skiverband, dem Polnischen Skiverband, dem Landesskiverband Brandenburg, dem WSV und dem Schülersportverein Zieloni wurde 2005 eine Vereinbarung zur Entwicklung Bad Freienwaldes zum internationalen Trainings- und Wettkampfort des Wintersports geschlossen. Weitere Informationen: Wintersportverein 1923 Bad Freienwalde e. V., Eduardshof 8, 16259 Bad Freienwalde, Herr Bosse, Telefon/Fax/E-Mail: 03344-4130 / 03344-413180 / Hotel-Eduardshof@t-online.de Mehr als 500.000 Euro aus EU-Fördermitteln werden für die weitere Entwicklung eines Internationalen Kinderbauernhofes in der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland eingesetzt. Der Kinderbauernhof besteht seit Mitte der 90er Jahre und betreut Kinder- und Jugendgruppen sowie Familien vorrangig aus dem Landkreis und den grenznahen polnischen Regionen. Angeboten werden Projekte der Umweltbildung. Im Rahmen der Gemeindepartnerschaft zwischen Bogdaniec und Petershagen/Eggersdorf wurde der Umweltbildung sowie und dem Kinderaustausch ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Mit den vorgesehenen Maßnahmen sollen die Austauschaktivitäten speziell für Kinder und Jugendliche intensiviert und erweitert werden. Die Gemeinde Bogdaniec ist Träger eines Parallelprojektes, welches im dortigen Museum für Landkultur und –technik seinen Standort haben wird. Die Gemeinde übernimmt die Koordination der Kontakte zu den Schulen auf polnischer Seite. Der Projektträger wirkt eng mit dem Bauernverband Märkisch-Oderland und der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin zusammen. Die Universität beabsichtigt, die Entwicklung des Kinderbauernhofes und seine Angebote sowie die damit verbundene Vertiefung deutsch-polnischer Zusammenarbeit im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen zu erforschen. Weitere Informationen: Gemeinde Petershagen/Eggersdorf, Am Markt 8,15345 Petershagen / Eggersdorf, Herr Borchardt, Tel./Fax/E-Mail:033439-51490 / 033439-51419 post@petershagen-eggersdorf.de Weitere Informationen zum INTERREG- Programm finden Sie unter www.interreg.brandenburg.de.