Staatskanzlei

Platzeck: Paul Gerhardts Lieder berühren auch heute noch die Menschen im Innersten

veröffentlicht am 11.03.2007

Zum morgigen 400. Geburtstag des großen protestantischen Liederdichters Paul Gerhardt hebt Ministerpräsident Matthias Platzeck dessen Bedeutung für Brandenburg hervor. „Manche seiner Lieder werden heute von der gesamten Weltchristenheit gesungen“, sagt Platzeck. „Die Berühmtheit und Verehrung Gerhardts wird dabei zurecht unmittelbar mit seiner letzten Wirkungsstätte und Begräbnisstadt Lübben in Verbindung gebracht.“ Von „Gerhardt-Vergessenheit“, die Theodor Fontane vor 150 Jahren beklagte, kann durch das aktuelle Gerhardt-Jahr nicht mehr die Rede sein. „Gerade die brandenburgischen Christen gedenken und feiern ihren bedeutendsten Liederdichter nach Martin Luther“, so Platzeck. Für Platzeck ist Paul Gerhardt auch ein Mutgeber. „Trotz der Schrecken des Dreißigjährigen Krieges, trotz des Todes seiner Frau und mehrerer Kinder brachte er immer wieder Vertrauen und Lebensfreude in seinen Lieder zum Ausdruck.“ Sicher sei dies ein wesentlicher Grund, warum seine Lieder bis zum heutigen Tage nichts an ihrer Fähigkeit, die Menschen im Innersten zu berühren, verloren haben. Aus Paul Gerhardts Feder, der oft als Bob Dylan des barocken Kirchenliedguts bezeichnet wird, stammen so berühmte Kirchenlieder wie "Geh aus, mein Herz, und suche Freud" oder "Nun ruhen alle Wälder". Die heute bekannten Werke Paul Gerhardts - 139 deutsche Liedtexte und Gedichte, sowie 15 lateinische Gedichte - wurden etwa von Johann Crüger, Johann Georg Ebeling und Johann Sebastian Bach vertont. Paul Gerhardt fand in Lübben im Jahr 1669 Anstellung als Pfarrer, nachdem er in Berlin aufgrund seiner Glaubensüberzeugung seines Amts enthoben wurde. Zuvor war er bereits in Mittenwalde tätig gewesen. In der nach ihm benannten Stadtkirche in Lübben befindet sich auch sein Grab.