Best-practice-Beispiel im Monat März: „Haus Karolina“

Haus Karolina

Die Nachfrage nach seniorengerechtem Wohnraum wird infolge des demografischen Wandels künftig weiter anwachsen. Insbesondere für die älter werdende Dorfbevölkerung ergibt sich die Notwendigkeit, alternative Lösungen, die ein Verbleiben in der vertrauten Umgebung auch bei zunehmender Pflegebedürftigkeit sicherstellen, zu finden. Ein „Gutes Beispiel“ für die Schaffung von seniorengerechtem Wohnraum ist das „Haus Karolina“ im uckermärkischen Milmersdorf.

Haus Karolina - Kinder am Tisch

Das Gebäude eines ehemaligen Kindergartens bot sich aufgrund seiner zentralen Lage und der Möglichkeit zur ebenerdigen Erschließung und Nutzung des Gartens für ein Seniorenwohnvorhaben an. Unter der Leitung der Hauskrankenpflege Elke Haufe erfolgte im Jahr 2006 der Umbau der Räumlichkeiten, der aus Mitteln der EU-Gemeinschaftsinitiative Leader+ bezuschusst wurde. So entstanden Wohnräume für bis zu sechs ältere Menschen, die durch die Anwesenheit des Pflegedienstes rund um die Uhr betreut werden. Neben den privaten Zimmern stehen den Bewohnern Gemeinschaftsräume sowie Terrasse und Garten zur Verfügung. Dabei wird jeder Mitbewohner nach seinen Möglichkeiten in den Tagesablauf einbezogen und kann beispielsweise an der Essensvorbereitung mitwirken. Die abwechslungsreiche Gestaltung des Tagesablaufs ist ein besonderes Anliegen des Pflegedienstes. So wurde mit dem an das Seniorenwohngebäude angrenzenden Kindergarten eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Die Kinder finden sich regelmäßig zum gemeinsamen Singen bei den Senioren ein, auch Feste werden gemeinsam gefeiert. Von diesen gemeinsamen Stunden profitieren Alt und Jung. Die Kinder lernen Rücksichtnahme auf ältere Menschen und erfahren Aufmerksamkeit und Anerkennung. Für die Senioren ist der gemeinsame Umgang eine willkommene Abwechslung.

Haus Karolina - Winteraktion

Aber auch die im Umkreis wohnenden Senioren profitieren von der Einrichtung. Rund 50 Mittagessen werden täglich durch den Hauspflegedienst, der inzwischen über 14 Mitarbeiter einschließlich einer Auszubildenden verfügt, ausgefahren. Nicht zuletzt aufgrund der bestehenden Warteliste plant die Projektträgerin eine Ausweitung des Projekts durch den Umbau einiger nicht mehr vom Hort genutzter Räume.

Zur Förderung neuer Formen des gemeinschaftlichen Wohnens – sei es als Mehrgenerationenprojekt oder als Projekt nur für die ältere Generation – hat das Bundesfamilienministerium kürzlich einen Wettbewerb gestartet, mit dem zinsgünstige Darlehen einschließlich anteiliger Tilgungszuschüsse in Aussicht gestellt wurden. Bis zum 31. Mai 2009 können Projektvorschläge zu innovativen Wohnvorhaben eingereicht werden. Ausschreibung und Antragsmuster stehen unter www.bmfsfj.de bereit.

Ansprechpartnerin für das Projekt ist:
Hauskrankenpflege Elke Haufe, E - Mail: hauskarolina-seniorenwg@web.de